Das Bauprojekt Straßenbahn Algier gestaltete sich langwierig und schwierig. Zum einen gab es das objektive Problem, dass die bei den Bauvorbereitungen tangierten unterirdischen Versorgungsnetze (Gas, Strom, Telefon, Wasser. Abwasser) geradezu chaotisch verlegt waren und für zahlreiche Überraschungen sorgten. Schwerwiegender aber zeigten sich die vertraglichen Schwierigkeiten, das Miteinander der Projektbeteiligten und das Qualitätsverständnis einzelner Beteiligter. Die Bauherrenrolle wurde vom Etablissement du Métro d'Alger (EMA) wahrgenommen, das dem algerischen Transportminister unterstellt ist und durch die international operierenden Ingenierfirmen Systra und RATP Développement unterstützt wurde. Die Bauausführung wurde an ein Konsortium aus Alstom, Todini und ETRHB vergeben. Die Verträge stellten sich bald schon als lückenhaft heraus und förderten ein Klima der gegenseitigen, teils in der Öffentlichkeit ausgetragenen Schuldzuweisungen bei Bauverzögerungen. Bald deckte Systra beim italienischen Konsortialpartner Baumängel auf, die zum Ausschluss des Unternehmens führten. Als problematisch erwies sich die Vergabe zum Bau des Depots an einen ägyptischen Subunternehmer durch Alstom. Auch der Designprozess verlief alles andere als geradlinig und führte über mehrere Designbüros.
Tramway d´Alger: un véritable cas d'école
Straßenbahnprojekt Algier: ein Lehrstück
Le Rail Maghreb ; 21 ; 14-17
2011-01-01
4 pages
Article (Journal)
French
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