Jena hält mit derzeit 103.000 Einwohnern den Großstadtstatus und rechnet bis 2030 mit einem Zuwachs von 6,6 %. Da viele in Jena Beschäftigte außerhalb der Stadt wohnen, ergibt sich ein hoher Anteil an Pendlern, z. B. in das von der Straßenbahn erschlossene Göschwitzer Gewerbegebiet beträgt der Pendleranteil 50 Prozent. Die bandförmige Besiedlungsstruktur der Stadt eignet sich gut für eine Bedienung durch Schienenverkehr, wobei auch längere Wege zu den Straßenbahnhaltestellen klaglos akzeptiert wurden. In den 1960er Jahren wurde über die Stilllegung der Straßenbahn nachgedacht und als Verkehrskonzept eine Kombination aus Pkw, Bussen und einer Einschienenbahn System ALWEG beschlossen. Gutachter sprachen sich für eine vollständige Aufgabe des Straßenbahnbetriebes bis 1985 aus. Der Autor berichtet über den Zustand des ÖPNV vor und nach der Wende, wobei die Straßenbahn die Hauptrolle spielt. Nach der Wende sprachen sich die Kommunalpolitiker für Erhalt und Ausbau der Straßenbahn aus, was auch als förderfähig durch Mittel des Bundes eingestuft wurde. Busse und Straßenbahnen werden wieder zunehmend genutzt; für 2010 wird mit ca. 22,9 Mio. Fahrgästen im ÖPNV gerechnet, davon 15,0 Mio. in den Straßenbahnen. Der Verkehrsbetrieb JeNah sieht bei 28 von 33 fahrzeugen die Obergrenze für den täglichen Auslauf, mehr Nachfrage und mehr Angebot kosten Geld und sind nur mit politischen Konsequenzen und Investitionen zu realisieren.
20 Jahre deutsche Einheit - Beispiel Jena und seine Straßenbahnen
Stadtverkehr ; 55 , 11 ; 15-19
2010-01-01
5 pages
Article (Journal)
German
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