Bis 2005 lag die Dichte der visuellen Überwachungssysteme im öffentlichen Personenverkehr Frankreichs bei nur 40,8 %. Nach den Attentaten auf die Londoner U-Bahn beschloss der damalige Innenminister und heutige Staatspräsident Nicolas Sarkozy, die Videoüberwachung massiv auszubauen. Inzwischen werden bereits 70 % aller Busse, Bahnen, Haltepunkte und Bahnhöfe optisch überwacht. Ob dies zu einer größeren Sicherheit im öffentlichen Leben geführt hat, wird allerdings sehr unterschiedlich interpretiert. Im Oktober 2009 signalisierten Sprecher des Elysee-Palasts die geplante Freigabe von 20 Mio. € für die Unterstützung kleinerer Kommunen beim Aufbau von Videoüberwachungssystemen. Die Fahrer öffentlicher Verkehrsmittel wie der Pariser Metro belächeln die Videosysteme und zweifeln deren Nutzen an. Außerdem befürchtet man, dass solche Personale als Spitzel angefeindet werden könnten. Dass eine ausreichend lange Phase der Eingewöhnung für die Miarbeiter der Transportunternehmen und der Kundschaft eventuelle Befindlichkeiten zerstreuen könnten, hoffen die Befürworter der Überwachung. Kriminalisten, die sich auf langjährige Statistiken stützen, meinen, dass dem Hauptdelikt, dem Diebstahl und der Gewaltanwendung nicht beizukommen sei.
Délinquance: La vidéosurveillance est-elle vraiment efficace?
Kriminalität: Ist die Videoüberwachung wirklich effektiv?
Ville, rail & transport ; 486 ; 22-25
2009-01-01
4 pages
Article (Journal)
French
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