Auch in der Republik Österreich veränderte sich mit dem am 1. Januar 2000 in Kraft getretenen Schienenverkehrsmarkt-Regulierungsgesetz die Eisenbahnlandschaft. Gab es bis dahin neben dem Staatsbetrieb ÖBB (=Österreichische Bundesbahnen) nur wenige aus der Historie heraus entstandene Privatbahnen, die ihren Betrieb ausschließlich auf eigenem Streckennetz abwickelten, durfte von nun an jedes Eisenbahnverkehrsunternehmen beim Vorliegen einer sogenannten Sicherheitsbescheinigung diskriminierungsfrei Verkehrsleistungen ebenfalls auf dem Streckennetz der ÖBB erbringen und die Betriebsführung dabei auch fremden Unternehmen anvertrauen. Zunächst ist dem Beitrag eine tabellarische Übersicht über die in der Alpenrepublik (mit Stand Februar 2006) bestehenden normalspurigen Privatbahnen nach der Art des Unternehmens, dem regionalen Einsatzgebiet, der Länge des Streckennetzes und dem verfügbaren Fahrzeugpark zu entnehmen. Drei dieser privaten Bahnen, die heute auf den Strecken der ÖBB fahren, werden vom Autor näher vorgestellt. Zwei von ihnen, die Raab- Ödenburg-Ebenfurther- Eisenbahn (ROeEE; ungarisch Györ- Sopron- Ebenfurti Vasút; GySEV), und die AG der Wiener Lokalbahnen (WLB), sind bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts und somit lange vor der Liberalisierung unternehmerisch tätig, die CargoServ dagegen wurde von der voestalpine Stahl GmbH im Jahre 2001 als Schienentransportunternehmen für Transporte von Rohstoffen, die zuvor noch die ÖBB übernommen hatten, neu geschaffen.
Etablierte und Neulinge
Normalspurige Privatbahnen in Österreich
Bahn extra ; 17 , 3 ; 60-67
2006-01-01
8 pages
Article (Journal)
German
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