Im vorliegenden Beitrag skizziert der Autor die Geschichte der Eisenbahn in Österreich. Dessen detaillierte Ausführungen gehen vom Bau der ersten öffentlichen Eisenbahn auf dem europäischen Festland aus, die von 1832 an zwischen Budweis und Gmunden über Linz bei einer Spurweite von 1.106 Millimetern zunächst in Form einer Pferdebahn verkehrte. Sie spannen weiter einen zeitlichen Bogen über die Entwicklung der kaiserlich-königlichen Staatsbahnen, die beiden Weltkriege, die Jahre im Schatten des Eisernen Vorhanges sowie der radikalen Neuordnung der Verkehrsströme im Land nach den durchgreifenden politischen Veränderungen Osteuropas ab 1989 bis in die Gegenwart. Mit dem frühen Projekt der Kaiser- Ferdinands- Nordbahn errichtete man Schienenwege zum vorteilhaften Bezug vor allem von Kohle aus den schlesischen Abbaurevieren und stellte darüber hinaus die Verbindung der österreichisch- ungarischen Monarchie nach Preußen und Russland sicher. Der Bau einer Südbahn bis in die Lombardei und zum einzigen Seehafen Triest an der Adria gestaltete sich schon deutlich schwieriger. Zwar waren auch im Süden schon Teilstrecken entstanden, aber deren Verknüpfung mit dem Schienennetz im Norden musste im Zusammenhang mit den Schwierigkeiten bei der Überwindung der Alpen lange aufgeschoben werden. Erst ingenieurtechnische Meisterleistungen wie etwa die beim Bau der Semmeringbahn durch von Ghega vorgenommene künstliche Verlängerung von im Reibungsbetrieb befahrbaren Steigungen unter Ausnutzung vorhandener Geländeprofile ermöglichten endlich die Durchquerung des Gebirges und damit die Realisierung durchgehender Nord- Süd- Verbindungen. Mehrere Gebietsabtretungen nach verlorenen Kriegen führten zur beständigen Verkleinerung des einstigen Riesenreiches, deren Auswirkungen auch an der Eisenbahn nicht spurlos vorübergingen. Seit der Bahnreform in den 1990er Jahren sind die nun aufgegliederten ÖBB verstärkt marktwirtschaftlich ausgerichtet.
Von "k.u.k." bis ÖBB
Die Entwicklung der Eisenbahn in Österreich
Bahn extra ; 17 , 3 ; 16-29
2006-01-01
14 pages
Article (Journal)
German
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