Da die Stichprobenauswahl bei Fahrgastbefragungen im öffentlichen Verkehr nicht aus einem fest vorgegebenen Bestand, sondern aus einem laufenden Ereignisprozess erfolgt, ist man zwingend auf die Verwendung komplexer zweistufiger Stichprobenauswahlverfahren angewiesen. Bei diesem Verfahren werden auf der ersten Stufe Wagenfahrten (Primäreinheiten) ausgewählt, auf der eine uneingeschränkte Zufallsauswahl von Primäreinheiten möglich ist. Auf der zweiten Stufe werden innerhalb der gezogenen Primäreinheiten die zu befragenden Fahrgäste (Sekundäreinheiten) ausgewählt, z. B. über ein Platzgruppenverfahren oder eine systematische Zufallsauswahl (jeder x-te Einsteiger wird interviewt). Anhand von einer Kundenzufriedenheitsbefragung des Zürcher Verkehrsverbunds (VZZ) aus dem Jahr 2004 soll die Anwendung einer Punkt- und Intervallschätzung für den Mittelwert eines Untersuchungsmerkmals demonstriert werden. Ziel der Ausführung ist es, deutlich zu machen, dass eine Punkt- und Intervallschätzung von Kennzahlen der ÖV-Nachfrage auf das Stichprobenauswahlverfahren der Fahrgastbefragung abgestimmt sein muss. Es werden ferner die Folgen der Verwendung der Schätzungsverfahrens (Fehlervarianz- und Intervallschätzung), etwa bei der Einnahmenaufteilung oder bei Bonus-Malus-Regelungen, aufgezeigt.
Auswertung von Fahrgastbefragungen
Punkt- und Intervallschätzungen bei komplexen Stichprobendesign
Der Nahverkehr ; 24 , 5 ; 66-69
2006-01-01
4 pages
Article (Journal)
German
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