Ausgehend von der Frage, wie weit man mit 10 Euro mit Bus und Bahn kommt, wird anhand der derzeitigen Nahverkehrs- und Verbundtarife das Spannungsverhältnis zwischen öffentlichem und Individualverkehr untersucht. Dass die für 10 Euro im Pkw zurückgelegte Entfernung um 36 % über der von Bus und Bahn mit Einzelfahrschein liegt, zeigt, dass mit den heutigen Einzelkartenpreisen keine Autobesitzer als ÖPNV-Nutzer gewonnen werden können, dass vielmehr die Tarifpolitik der ÖPNV-Unternehmen vornehmlich auf Pendler und "Muss-Kunden" ohne Auto zielt. Einen hohen Anteil des Zeitkartenverkehrs (Jahr 2000: 45 %) erbringt der Ausbildungsverkehr; dieser Personenkreis wendet sich dem Pkw zu, sobald die Angebote nicht mehr gelten. Als Ausweg wird empfohlen, dass Busse und Bahnen weniger Fahrgeld kosten, öfter fahren und mehr Mitfahrmöglichkeiten bieten sollen, dass die Zeitkarten abgeschafft werden und dass an ihre Stelle (und den Tarifwirrwarr) "ein preiswerter Einheitspreis tritt, der nicht teurer ist als der entsprechende Pkw-Spritverbrauch". Finanziert werden sollte diese Tarifreform durch Abschaffung der Entfernungspauschale. Empfohlen wird, ein solches Modellprojekt im Städtedreieck Solingen, Remscheid, Wuppertal für 2 Jahre als Sonderzone im VRR einzuführen.
Preisfrage
Plädoyer für einen attraktiven Einheitsfahrpreis im ÖPNV
Schiene ; 23 , 4 ; 20-26
2004-01-01
7 pages
Article (Journal)
German
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