Bei der Untersuchung der strukturierenden Wirkung der Verkehrsinfrastrukturen ist es in aller Regel erforderlich, zwischen den Ländern mit einer wenig entwickelten Verkehrsinfrastruktur und jenen Ländern zu unterscheiden, in denen der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur schon vor langer Zeit erfolgt ist und das gesamte Territorium erfasst hat. Im ersteren Fall ist die strukturierende Wirkung im Allgemeinen groß, sofern das betreffende Projekt unter Berücksichtigung der geografischen und demografischen Zwänge sowie der verfügbaren wirtschaftlichen Ressourcen und einer kohärenten politischen Vision vernünftig konzipiert wurde. Im letzteren Fall weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass die Wirkung neuer Verkehrsinfrastrukturen auf die grundlegenden Strukturen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens relativ gering ist. Mit dem Beitrag möchte der Autor nachweisen, dass die Behauptung des Forschungsleiters im französischen Zentrum für wissenschaftliche Forschung, François Plassard, dass "in einer Gesellschaft, wo alle Orte leicht zugänglich sind, der Verkehr keine strukturbildende Wirkung mehr hat", stark nuanciert werden muss. Zunächst gibt er einen kurzen Rückblick auf die Entstehung von Infrastrukturen. Danach beleuchtet er die Ziele des Verkehrssektors und die Auswirkung des Baus der Infrastruktur sowie die Folgewirkungen. Abschließend wird die Zweckmäßigkeit einer Mehrkriterienanalyse bei der Entscheidung über öffentliche Investitionen diskutiert. Der Autor kommt zu folgendem Schluss: Wenn die erforderliche Modernisierung der Infrastruktur erst einmal abgeschlossen ist, wird man nicht leugnen können, dass neue Infrastrukturen die wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten grundlegend verändern können.


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    Title :

    Verkehrsinfrastrukturen und Raumordnung




    Publication date :

    2003-01-01


    Size :

    8 pages


    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German