Für die Elektrizitätswirtschaft sind die Investitionen in neue Kraftwerke von zentraler Bedeutung, da sie Mittel in erheblichem Umfang über lange Zeiträume binden. Diese Investitionen müssen auch, im Gegensatz zu Investitionen in Übertragungs- und Verteilungsnetze, im wettbewerblichen Markt durch entsprechende Erlöse refinanziert werden. Neben Fragen der Angemessenheit und Verlässlichkeit politischer Rahmenbedingungen stellt sich die Frage, die im Folgenden als Investitionsparadox bezeichnet werden soll: Wie können langfristige Investitionen in einem Markt refinanziert werden, bei dem die Preisbildung fast durchweg auf der Basis kurzfristiger Grenzkosten erfolgt? Dass es sich bei dieser Frage in der Tat um ein Paradox handelt, das nicht ohne weiteres aufgelöst werden kann, wird durch eine detaillierte Problembeschreibung aufgezeigt. Aufbauend auf dieser Problembeschreibung können jedoch wettbewerbskonforme Lösungsansätze identifiziert werden. Nur wenn das Problem ernstgenommen wird und Lösungen sorgfältig geprüft werden, kann der Ruf nach einer Reregulierung oder sonstigen weitgehenden staatlichen Eingriffen vermieden werden.
Das Investitionsparadox in wettbewerblichen Strommärkten
Energiewirtschaftliche Tagesfragen ; 52 , 11 ; 756-759
2002-01-01
4 pages
Article (Journal)
German
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