Seit der Deregulierung des Transports in Marokko 1993 ist das ONCF (Office National des Chemins de Fer) ein eigenverantwortlich geführtes Unternehmen, das dem Staat gehört. Alle fünf Jahre werden Wirtschaftspläne aufgestellt, in denen festgelegt ist, welche Beträge der Staat jeweils in die Bahn investieren wird. Das Streckennetz in Marokko hat eine Länge von 1907 km, von denen 1003 km elektrifiziert und 302 km zweigleisig sind. Wegen des Fehlens von doppelten Verknüpfungen kann eigentlich von einem "Netz" nicht die Rede sein, was auch ein Blick auf die Landkarte verdeutlicht. Wer die marokkanischen Strecken bereist, findet moderne, gut erhaltene Gleise vor. Es werden nur noch lückenlos geschweißte Schienen mit einem Metergewicht von 50 kg bzw. neuerdings auch 60 kg eingebaut, die auf Stahl- oder Blockschwellen verlegt werden. Wo immer das Terrain es erlaubt, soll die Trassenführung für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt werden. Die Elektrifizierung des gesamten Netzes ist angestrebt, wobei die vorhandene Wasserkraft als Energielieferant genutzt werden soll. Der Beitrag gibt u. a. einen geographischen und historischen Überblick über Marokko und dessen Eisenbahn, über das Streckennetz, Personen-, Reise- und Güterverkehr sowie über den Fahrzeugpark und Fahrzeugdaten.
Marokkos Eisenbahn - klein aber fein
Fern-Expre ; 16 , 2 ; 21-36
2001-01-01
16 pages
Article (Journal)
German
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