Krankheitsbilder des Gastrointestinaltraktes und deren Beschwerden sind im beruflichen Bereich zwar seit langem beschrieben, werden jedoch meist wenig beachtet und sind daher ungenügend dokumentiert. Allerdings können Magen-Darm-Beschwerden im Zusammenhang mit beruflicher Tätigkeit oft schwer zugeordnet und vielfältig interpretiert werden. Für Krankenversicherungen und Betriebe stellen gastrointestinale Erkrankungen einen bedeutenden wirtschaftlichen Faktor dar, zumal Krankheiten des Verdauungstraktes zu den vier häufigsten Krankheitskomplexen zählen, die für den überwiegenden Teil der Arbeitsunfähigkeit und der stationären Behandlung verantwortlich sind. Dabei entfällt die Mehrzahl der Behandlungsfälle alterspezifisch auf Menschen, die in der ersten Hälfte des Berufslebens stehen. Diese Tatsache legt den Verdacht nahe, dass berufliche Faktoren für die Ausprägung der Krankheitsbilder zumindest mitverantwortlich sein könnten. Da die Arbeitsmedizin definitionsgemäß im Vergleich zur kurativen Medizin eine überragende präventivmedizinische Komponente enthält, ließen sich erhebliche Aufwendungen der gesetzlichen Unfallversicherer durch frühzeitiges Erfassen gastrointestinaler Symptome und Erkrankungen sowohl für medizinische als auch berufliche Rehabilitationsmaßnahmen reduzieren.
Gastrointestinale Erkrankungen - ihr Stellenwert in der Arbeitsmedizin
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie ; 50 , 8 ; 258-265
2000-01-01
8 pages
Article (Journal)
German
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