Lignin als Abfallstoff der Papiererzeugung wird bisher vor allem verbrannt. Das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie (ICT), Pfinztal, hat jetzt ein Verfahren zur Marktreife gebracht, aus dem Naturpolymer Lignin und aus Hanffasern eine Art flüssiges Holz herzustellen, dessen Eigenschaften denen der üblichen Kunststoffe sogar überlegen ist. Es ist gelungen, ein thermoplastisches Material zu entwicklen, das sich auf handelsüblichen Maschinen zu Formteilen mit holzähnlichem Charakter spritzen lässt. Das Lignincompound bietet technische Vorteile und schont die natürlichen Ressourcen. Der neue Werkstoff mit dem Namen "Arboform" kann beispielsweise zur Herstellung vonTrägerformteilen, Möbeln, Fensterprofilen oder als Ersatz für Holzfurnier eingesetzt werden. Die neugegründete Firma Tecarno wird in der angelaufenen Startphase mit den Kunden die individuellen Anforderungen an den variablen Werkstoff, der eine hohe Steifigkeit und Festigkeit sowie eine weitgehend CO2-neutrale Herstellbarkeit aufweist, diskutieren.
"Flüssiges" Holz statt Plastik
Umwelt: Aus Lignin und Naturfasern produzieren Karlsruher Forscher einen neuartigen thermoplastischen Werkstoff
VDI nachrichten ; 54 , 6 ; 21
2000-01-01
1 pages
Article (Journal)
German
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