Es wird über eine 24 m lange Hochgeschwindigkeitsfähre mit einem Aluminiumrumpf berichtet, in deren Bugbereich das Rührreibschweißen eingesetzt wurde. Das Rührreibschweißen, im englischen Sprachraum als 'Friction Stir Welding' oder 'FSW' bezeichnet, wurde am The Welding Institute (TWI) in Cambridge entwickelt. Ein sich drehender zylindrischer Stift mit einem Absatz (Schulter) wird bei diesem Verfahren mit großer Kraft in den Spalt zwischen zwei aneinanderstoßende, 1,2 bis 50 mm dicke Bleche bzw. Platten aus Aluminium eingebracht. Die dabei entstehende Reibungswärme erweicht den Werkstoff. Bei der Bewegung des Werkzeugs entlang des Spalts wird der plastifizierte Werkstoff nach hinten transportiert und durch die Werkzeugschulter zusammengepreßt. Nach dem Erkalten ergibt sich eine feste Verbindung zwischen den Blechen, ohne daß der Werkstoff den Schmelzpunkt erreicht hat und ohne Zusatzwerkstoff oder Schutzgas. Erfolgreiche Schweißungen wurden an Aluminiumlegierungen mit den Hauptlegierungselementen Kupfer, Magnesium, Silicium und Zink, besonders aber an Aluminium-Lithium-Legierungen, durchgeführt. An Blei-, Kupfer-, Magnesium- und sogar Titanlegierungen wurde das Schweißverfahren inzwischen erprobt. In der australischen und norwegischen Schiffbauindustrie wird das Verfahren bereits bei der Herstellung von Paneelen sowie Längs- und Querträgern aus Aluminiumstrangpreßprofilen für Ölbohrinseln eingesetzt. Mit einer kostengünstigen tragbaren Spezialmaschine, die beschrieben wird, wurden erstmals auch gebogene Bleche aus AlMg4,5Mn, 5 mm dick, unter Werftbedingungen geschweißt. Die Beurteilung der Schweißnähte wird dargestellt. (Müller,G.)


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    Titel :

    Rührreibschweißen eines Hochgeschwindigkeitsausflugschiffes


    Weitere Titelangaben:

    Friction stir welding of a high speed ocean view vessel


    Beteiligte:
    Kallee, S. (Autor:in) / Richardson, D. (Autor:in) / Henderson, I. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Schweißen und Schneiden ; 49 , 12 ; 904-908


    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 5 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch






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