Bei schwierigen Gebirgsverhältnissen hat sich in Nordamerika die 1948 von Rabcevicz entwickelte Neue Österreichische Tunnelbaumethode (NATM) bewährt. Hervorzuheben gegenüber dem üblichen Bohrsprengverfahren sind bei der NATM hohe Flexibilität und 30 Prozent geringere Kosten. Die verwendeten Vortriebsmaschinen haben Teleskop- oder Gelenkschneidköpfe zum Auffahren langer Kopfstrecken und zum Schneiden eines geraden Stoßes. Ausrüstungen zum Ankersetzen, Betonspritzen, Vorpfänden und Stahlbogensetzen gehören in der Regel dazu. Ein Schwenkarm mit Schneidkopf auf einem schweren Baggerunterbau hat die große Reichweite des Baggers und kann groß dimensionierte Tunnels, U-Bahnstationen und Kavernen in einem Zuge auffahren. Bis 14 m Schneidhöhe sind ohne weiteres möglich. Die Vortriebsgeschwindigkeit ist bedeutend größer und es können steiler einfallende Strecken und Querschläge aufgefahren werden als mit einer üblichen Streckenvortriebsmaschine. Dabei betragen die Kosten eines solchen Geräts nur den fünften Teil der Kosten einer Streckenvortriebsmaschine bei gleicher Schneidleistung. Auch die Instandhaltungskosten sind geringer, und überdies kann der Bagger auch für andere Arbeiten genutzt werden, was z. B. beim Tunnelbau von Vorteil ist. In schwierigem Gebirge rentiert sich der Einsatz schwerer Bagger mit Schneidkopf anstelle von Vortriebsmaschinen bei Streckenlängen von 800 bis 1200 m.
North American NATM-Techniques
Neue Österreichische Tunnelbauweise - Techniken in Nordamerika
World Tunnelling ; 5 , 5 ; 250-254
1992
3 Seiten, 6 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch
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