Betrachtet man allein die physikalischen Grundgesetze, widersprechen sich die Zielstellungen akustische Komfort und Leichtbau. Zum Oberbegriff Leichtbau gehört auch ein sparsamer und wirtschaftlicher Materialeinsatz. Bekannt ist in der Akustik der Begriff eingezwängter Belag. Die physikalischen Wirkung wird gegenüber dem einfach Belag wesentlich erhöht, weil das Dämpfungsmaterial nicht nur auf Biegung sondern auch auf Schub beansprucht wird. Die Schichtdicke des elastischen Dämpfungsbelages, die beim Einfachbelag das Doppelte bis Dreifache der Blechdicke betragen sollte, spielt bei eingezwängten Belägen eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist dagegen ein hoher Dehnwiderstand der Deckschicht. Dickwandige Grundmaterialien, für Schienenfahrzeuge durchaus typisch, können nur auf diese Weise gedämpft werden. Bei Klebekonstruktionen ergeben sich ähnliche Schichtaufbauten und damit ähnliche Mechanismen zur Schwingungsdämpfung. Vorteilhaft ist, daß die Deckschicht durch den Klebepartner vorhanden ist und damit kein Zusatzaufwand und kein Zusatzgewicht notwendig werden. Die Einordnung des klebetechnischen Flügens in die Gruppe der unlösbaren Verbindungen ist grundsätzlich falsch. Die Klebeverbindungen kann in kürzester Zeit mit handelsüblichen vibrierenden Winkelmessern aufgeschnitten werden. Anschließend wird die Klebeschicht auf der Struktur zurückgeschnitten, jedoch nicht vollständig entfernt, damit lose Verbindungen und Verschmutzungen die neue Klebung nicht behindern. Auf dieser Restklebeschicht erfolgt dann das Einkleben der Ersatzscheibe. Typische Anwendungsfelder des Verfahrens sind die Klimatisierung und die Montage der Fensterscheiben in Triebzügen wie zum Beispiel dem neuen Integral.
Neue akustische und thermodynamische Lösungen für Dieseltriebwagen
New acustic and technodynamic solutions for rail cars
Der Eisenbahningenieur ; 50 , 8 ; 43-46
1999
4 Seiten, 8 Bilder, 1 Tabelle, 13 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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