(Forts. in Heft (1998)10, S. 26 - 29) Am 1. 4. 98 ist die Verordnung über die Überlassung und umweltverträgliche Entsorgung von Altautos (AltautoV) in Kraft getreten, nach der pyrotechnische Bauteile aus Altautos unverzüglich nach der Anlieferung beim Verwerter durch geschultes Fachpersonal entweder auszubauen und in zugelassenen Anlagen zu entsorgen oder im eingebauten Zustand auszulösen sind. Pyrotechnische Erzeugnisse unterliegen Vorgaben, die z. B. im Sprengstoffgesetz einschließlich der dazu erlassenen Verordnungen, der Gefahrgutverordnung Straße (GGVS) und weiterhin in der Gefahrstoff-Verordnung und den Unfallverhütungsvorschriften geregelt sind. Gemäß müssen in der BRD alle Explosivstoffe oder Gegenstände mit Explosivstoff von der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -Prüfung), Berlin, zugelassen sein. Pyrotechnische Airbag-und Gurtstraffer-Einheiten sind als pyrotechnische Gegenstände für technische Zwecke der Unterklasse T1 zugelassen. Pyrotechnische Komponenten sind als Gefahrgut eingestuft und unterliegen somit bestimmten Gesetzen (Gefahrgutgesetz und Verordnungen wie z. B. GGVS, GGVE, GGVSee, GGVBinSch). Zu den pyrotechnischen Rückhaltesystemen zum Schutz von Fahrzeuginsassen in Personenkraftwagen zählen Airbag- und Gurtstraffer-Einheiten. Die meisten der bislang verbauten Gasgeneratoren sind mit chemischen Feststoff-Treibsätzen ausgestattet, die hauptsächlich auf der Basis von Nitrozellulose oder Natriumazid hergestellt wurden. Aktuell besteht ein massiver Trend zum Einsatz azidfreier Systeme. Durch das Aktivieren entstehen primär Gase (N), sowie alkalische Substanzen (bei Treibsätzen auf Natriumazid-Basis) als Feststoffe und sonstige Stoffe wie z. B. CO und NOx. Hybridgasgeneratoren bestehen aus einem Druckgefäß mit einem komprimierten Gas oder ggf. auch Fluiden und einer pyrotechnischen Baugruppe, die zum Auslösen und zum Aufheizen des ausströmenden Gases (z. B. N oder ein Ar-He-Gemisch) dient. Für pyrotechnische Gurtstraffer-Einheiten werden Feststoff-Treibsätze eingesetzt, die meist eine kleine Menge an Cellulosenitrat als Hauptbestandteil enthalten. Bei der Zündung der Nitrozellulose entsteht ein Gas mit den Hauptbestandteilen CO2, Wasserdampf und N sowie Anteilen von CO und NOx.


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    Titel :

    Pyrotechnik und Altautoverwertung


    Weitere Titelangaben:

    Pyrotechnic and exploitation of discarded cars


    Beteiligte:
    Hoock, R. (Autor:in) / Mann, V. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Sicherheitsingenieur ; 29 , 9 ; 24-29


    Erscheinungsdatum :

    1998


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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