Grundsätzlich sind für die Reduzierung der Shredderrückstände folgende Maßnahmen denkbar: Aufbereitung der Shredderrückstände im Massenstrom und nachfolgende stoffliche Verwertung geeigneter Materialkomponenten - Aufbereitung der Shredderrückstände als Substitutionsbrennstoff z.B. für konventionelle Kohlekraftwerke - thermische Verwertung der Shredderrückstände in eigens dafür geschaffenen Anlagen. Im Hinblick auf ein umfassendes Materialrecycling ist es sinnvoll, die Altfahrzeuge zunächst zu demontieren, so daß die verschiedenen Werkstoffe von vornherein sortenrein vorliegen. Demgemäß könnte die Demontage von Bauteilen vor dem Shredderprozeß mit nachfolgender stofflichen Verwertung erfolgen, oder der Demontage folgt ein schmelzmetallurgischer Prozeß und die thermische Nutzung der Restorganik. Exemplarisch wird das Projekt von Fiat hervorgehoben, das zunächst auf den norditalienischen Raum beschränkt ist. Im Rahmen eines Abkommen mit dem A.D.A. wurden sechs Autoverwerter ausgewählt, die die Altfahrzeuge zerlegen und in die verschiedenen Fraktionen zur Aufbereitung an Spezialunternehmen weitergeben. Diese Vorgehensweise wäre auf bundesdeutsche Verhältnisse nicht ohne weiteres zu übertragen. Beispielsweise dürfte ein Absatz von Autoglas in der Hohlglasindustrie nicht möglich sein, da hier unter anderem kostengünstigere Sekundärrohstoffe (Flaschen, Gläser) bei gleichzeitigem Überangebot zur Verfügung stehen. In der Bundesrepublik wird geplant, Glas aus Altfahrzeugen zur Produktion z.B. von Schmirgelpapier, Fahrbahnmarkierungen und Isolierstoffen einzusetzen. Ohne gesetzliche Rahmenbedingungen, in denen Rücknahme- und Verwertungspflichten, Anforderungen an die Demontagebetriebe und Anforderungen an die Qualität der Shredderrückstände definiert werden, wird aus Wettbewerbsgründen kein Betrieb bereit sein, freiwillig zu investieren. Dieser Zustand lähmt sowohl die Umsetzung von Demontagekonzepten als auch den Aufbau einer flächendeckenden Altautoverwertung. Es wird vermutlich zu Zusammenschlüssen zwischen Verwertern, Stahlkonzernen und Autoherstellern kommen.


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    Titel :

    Lösungsansätze für eine umweltfreundliche Altautoverwertung


    Beteiligte:
    Schmidt, J. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1995


    Format / Umfang :

    18 Seiten, 5 Bilder, 6 Tabellen, 13 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz/Kapitel (Buch)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch





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