Es ist prinzipiell möglich, den Kühlbedarf eines Eisenbahnwagens durch ein Kaltluftklimagerät zu decken. In vorbereitenden Arbeiten für die klimatechnische Ausrüstung der nächsten ICE-Generation (Inter City Express) wurde Luft als Kältemittel favorisiert. Alle Komponenten lassen sich im vorgegebenen Einbauraum unterbringen. Die vorgegebenen Bedingungen für den Luft zustand im Wagen und in den Abteilen nach der UIC-Vorschrift 553 (Union Internationale des Chemin der fer) werden eingehalten. Veränderte Bedingungen durch Fahrgastwechsel, Fahrgeschwindigkeitsänderungen, veränderliche Sonneneinstrahlung werden sehr schnell durch die Regelung kompensiert. Das Verhältnis von Kühlleistung zur Antriebsleistung des Motorverdichters ist erwartungsgemäß geringer als bei einer konventionellen Kaltdampfanlage. Die Kosten für den Energiemehrbedarf von 25 % werden kompensiert durch die geringeren Kosten für die Traktion sowie für Wartung und Instandhaltung, so daß die Lebensdauerkosten zu Gunsten der Kaltlufttechnik ausfallen. Das Druckschutzsystem hat wesentlich geringere Energieverbrauchswerte im Vergleich zum System der Vorgängerzüge. Die Umweltbelastung durch die infolge des höheren Energieverbrauches entstehenden höheren Kohlendioxid-Emissionen wird mehr als kompensiert durch den Wegfall des Kohlendioxid-Äquivalentes der Kältemittelemissionen. Die Innendruckwerte im Druckschutzfall konnten generell innerhalb der zulässigen Behaglichkeitswerte gewährleistet werden. Die Klimatisierung von Reisezugwagen mit Kaltluftklimageräten ist eine zu befürwortende Alternative zur konventionellen Technik. Eine Reihe von Weiterentwicklungsmöglichkeiten für die Serienlösung und darüberhinausgehend für neue Einsatzfälle wurden erkannt und werden bearbeitet.
Luft als Kältemittel für Klimageräte in Hochgeschwindigkeitszügen
Air as refrigerant for air conditioning on high-speed trains
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 47 , 11 ; 685-689
1998
5 Seiten, 4 Bilder, 2 Tabellen, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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