Die verschiedenen langfaserverstärkten Thermoplaste werden bezüglich ihrer mechanischen Eigenschaften sowie ihrer Verfahrenstechnik verglichen und bewertet. Da bei Automobilinnenteilen die Design-Freiheit eine entscheidende Rolle spielt, scheiden Verfahren wie das Wickeln oder Pultrudieren, die starke geometrische Einschränkung mit sich bringen, in der Regel für die Herstellung von Fertigteilen aus. Interessantes und sinnvolles Anwendungsfeld für langfaserverstärkte Thermoplaste stellen die Träger für geschäumte Instrumententafeln dar, die einen Aufbau Träger/Schaum/Folie bzw. Formhaut aufweisen. Die Werte für die gepreßten Bauteile wurden alle an demselben Instrumententafelträger ermittelt. Die größten konstruktiven Freiheiten bietet das Spritzgießverfahren. Etwas eingeschränkter ist man bei den Fließpreßverfahren wie Fibropress und GMT (glasmattenverstärkter Thermoplast). Bei den mechanischen Eigenschaften zeigten sich keine wesentlichen Unterschiede. Bei der Prozeßsicherheit weisen die dem Spritzgießen nahestehenden Verfahren klare Vorteile auf. Zum einen ist die Maschinentechnologie hier sehr ausgereift, zum anderen wird das Material vollständig in einem geschlossenen Prozeß geführt, so daß sich Störeinflüsse kaum auf die Bauteileigenschaften auswirken können. Da unterschiedliche Bauteile je nach Kunde und Konstruktion unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen haben, weisen flexible Materialien hier Vorteile auf. Läßt sich beispielsweise bei Verfahren wie Fibropress der Glasfasergehalt stufenlos verändern, kann für jede Anwendung ein maßgeschneiderter Werkstoff mit geringstmöglichem Gewicht verwendet werden.
Langfaserverstärkte Thermoplaste für PKW-Innenteile
Long fibre reinforced thermoplastic materials for personal car intiriour parts
1997
8 Seiten, 5 Bilder, 4 Tabellen, 3 Quellen
(nicht paginiert)
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Fachtagung Langfaserverstärkte Thermoplaste im Automobilbau
TIBKAT | 2001
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