Für das Verbinden der in neuerer Zeit im Automobilbau in steigendem Maße eingesetzten unterschiedlichen Werkstoffe ist die elastische Klebtechnik mit Polyurethan-Klebstoffen ein geeignetes Verfahren. Bei dem elastischen Kleben werden durch eine mehrere Millimeter dicke Klebschicht mit guter Deformationsfähigkeit die Kräfte auf die gesamte Klebfläche übertragen und so Spannungsspitzen vermieden. Die Vereinfachung vieler Arbeitsgänge sowie auch die neben dem Fügen erbrachten Sekundärnutzen, wie z.B. Abdichten oder elektrisch Isolieren, machen das Verfahren zudem wirtschaftlich sehr interessant. Die Vorvernetzung erfolgt während der Verarbeitung vor der Applikation auf die Fügeteile durch Erwärmung. Die Reaktion zum Elastomer erfolgt in Analogie zu den einkomponentigen Klebstoffsystemen mit der Luftfeuchtigkeit, wobei durch die Vorvernetzung die Reaktion praktisch beschleunigt wird. Bei der Verarbeitung erfolgt die Förderung im kalten Zustand mit einer Standard-Fasspumpenanlage für hochviskose Polyurethan-Klebstoffe. Heisshärtende Klebstoffe enthalten den Härter in latenter, thermoaktivierbarer Form. Bei dem Erhitzen härten diese Klebstoffe in wenigen Minuten aus, wobei die Viskosität durch die Temperatuerhöhung zu Beginn erst abnimmt, bevor der Härtungsmechanismus einsetzt. Durch die Kombination der Polyurethan-Technologie mit ihrer großen Flexibilität und der Epoxid-Technologie mit guter Metallhaftigkeit und Festigkeit ermöglicht diese Klebstoffgruppe einen breiten Raum zur Anpassung für die Serienfertigung. Für die Heisshärtung müssen Klebstoff und Untergrund auf die notwendige Temperatur erwärmt werden. Hierzu bieten sich diverse Möglichkeiten an, wie Ofen, Infrarotstrahler und Heißluft. Die Aushärtungszeit kann durch Beschleuniger verkürzt werden.
Klebstoffe mit innovativen Konzepten zur Aushärtung für den Einsatz in der Automobil-Serienfertigung
1997
10 Seiten, 6 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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