Magnesiumdruckgußlegierungen stellen für die Automobilindustrie wegen des geringeren spezifischen Gewichtes und der damit verbundenen höheren spezifischen Zugfestigkeit, des höheren Dämpfungsvermögens, des günstigen Korrosionsverhaltens und der produktionstechnischen Perspektive ein großes Entwicklungspotential dar. Magnesiumlegierungen können für viele Konstruktionsteile (Felgen, Getriebegehäuse, Lenkräder, Motorblock, Sitzrahmen) angewendet. Vorwiegend zum Einsatz kommen die Legierungen GD-AZ 91 HP (9 % Al, 0,75 % Zn, 0,3 % Mn), GD-AM 60 B (6 % Al, 0,42 % Mn) und GD-AE 42 XI (4 % Al, 0,2 % Mn, 1,8 % Ce, 0,7 % La, 0,5 % Nd, 0,2 % Pr). Die Korrosionsbeständigkeit wird durch einen extrem niedrigen Fe-Gehalt gewährleistet. Beim Druckgießen entsteht ein feinkristallines Gefüge mit einem übersättigten Mischkristall, der bis zu einem Al-Gehalt von 11 % homogenisierbar ist. Die höchsten Festigkeitswerte werden durch Anlassen der Gußlegierungen mit 9-10 % Al erreicht. Für den Einsatz bei Betriebstemperaturen bis 150 Grad C sind jedoch die Warmfestigkeiten maßgebend. Dabei zeigten Warmhärtemessungen, daß bei den Legierungen AZ 91 und AM 60 Entmischungsvorgänge auftreten, die mit einem Warmhärteverlust verbunden sind. Die Entmischungsvorgänge konnten metallographisch nachgewiesen werden. Beim Zusatz von seltenen Erdmetallen (AE 42) wurden bis zur Entfestigungstemperatur keine Entmischungen und kein Härteabfall beobachtet. Im Gegenteil, durch Ausscheidungsvorgänge wurde noch eine Härtesteigerung gemessen.
Magnesium - Werkstoff der Zukunft
Magnesium - Material of the future
Materialwissenschaft und Werkstofftechnik ; 28 , 6 ; 276-279
1997
4 Seiten, 9 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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