Der Beitrag ist eine Leserzuschrift auf einen Artikel, welcher die Vorzüge des Zweiachserprinzips gegenüber Drehgestellen für den Leichtbau darstellt (ZEV + DET 120(1996)6, S. 223 - 231). Dabei werden unter anderem zwei Neubaufahrzeuge - die Baureihe 481/482 der Berliner S-Bahn mit Drehgestellen und der Einachs-Glieder-Triebzug der S-Bahn Kopenhagen - miteinander verglichen, wobei letztgenanntem Fahrzeug ein besseres Gewichtsverhältnis zugesprochen wird. Die Zuschrift bestätigt die prinzipiellen Leichtbauvorteile des Zweiachsers, jedoch wird der Vergleich der beiden Fahrzeuge richtiggestellt: Der Einachs-Glieder-Triebzug wäre auf dem Berliner S-Bahnnetz wegen einer unzulässigen Radsatzlast, einer zu großen Wagenhöhe und zu großer Wagenbreite nicht einsetzbar. Unter Berücksichtigung aller Berliner Einsatzbedingungen wäre ein Gelenkfahrzeug gegenüber dem Drehgestellfahrzeug nicht, wie in dem Bezugsartikel angegeben, um ein Drittel, sondern lediglich um 3,5 % flächenspezifisch günstiger. Die maximale Radsatzlast des Berliner Netzes von 12 t schließt den Einsatz eines Gelenkfahrzeuges bei unverändertem Oberbau völlig aus. Schließlich gestatten die baulichen Anlagen in Berlin nur Zuglängen von maximal 148 m. Bei dem Kopenhagener Konzept hätte die Zuglänge um 12 % gekürzt werden müssen, um die bewährten Zugbildungen in Berlin zu ermöglichen. Die spezifischen Kennwerte würden sich wegen der kürzeren Radsatzabstände bei gleicher Radsatzzahl zusätzlich verschlechtern. Zu ähnlichen Ergebnissen sind auch die bereits im Vorfeld zur Ausschreibung der neuen Berliner Fahrzeuge von verschiedenen Lieferfirmen durchgeführten Studien zu alternativen Fahrzeugkonzepten und Zugkonfigurationen gekommen.


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    Titel :

    Der Zweiachser - Plädoyer für ein vernachlässigtes Prinzip


    Beteiligte:
    Gärtner, E. (Autor:in) / Kasiske, H. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    1997


    Format / Umfang :

    2 Seiten, 1 Tabelle, 8 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch