Die Geschichte der Eisenbahn begann mit zweiachsigen Fahrzeugen mit kurzen Wagenkörpern, die mit steigendem Bedarf verlängert und schließlich mit Überhang gebaut wurden. Die Verschlechterung der Fahreigenschaften durch die Vergrößerung führte 1831 zum Einsatz von Drehgestellkonstruktionen, die bis heute eingesetzt werden, aber schwere Waggons ergeben. Eine dreizehnschrittige Metamorphose, beginnend mit einer Analyse der heutigen langen, schmalen und mit Drehgestellen ausgerüsteten Wagen, führt über Gelenkfahrzeuge, die mit vereinfachten Fahrwerken auskommen, im dreizehnten Schritt zum Entwurf eines kurzen, breiten und leichten Zweiachsers mit Einzelfahrwerken, der das Leichtbauprinzip am besten realisiert. 1988 erprobte das IFS (Institut für Fördertechnik und Schienenfahrzeuge) der RWTH Aachen einen solchen Zweiachser mit 12,3 m Radsatzabstand und 20,0 m Fahrzeuglänge, wahlweise Einzelrad-Einzelfahrwerken, Radsatz-Fahrwerken oder Einzelrad-Fahrwerken. Allein durch das Fahrwerk ergab sich gegenüber der Drehgestellausführung eine Gewichtseinsparung von 19 %. Die DSB (Dänische Staatsbahn) fährt S-Bahn Gliederzüge nach dem Zweiachserprinzip mit 10 m Radsatzabstand und 3600 mm breiten Wagenkästen. Für den Hochgeschwindigkeitsbereich ist das Bauprinzip, beim Leichtbau aus Stabilitätsgründen in Verbindung mit einem kreisförmigen Fahrzeugquerschnitt, ebenfalls geeignet. Im Vergleich hat der ICE ein Verhältnis Farhrzeugmasse zu nutzbarer Wagenfläche von 793 kg/m2 gegenüber dem für das Jahr 2000 konzipierten Schnelltriebwagen S22L von nur 420 kg/m( exp 2).


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    Titel :

    Der Zweiachser. Plädoyer für ein vernachlässigtes Prinzip


    Weitere Titelangaben:

    The two-axle vehicle - advocating a long neglected principle


    Beteiligte:
    Frederich, F. (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    1996


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 11 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch