Die HIL Methode (Hardware-in-the-Loop) ermöglicht in der Automobilindustrie die Verlagerung einer Vielzahl von Versuchen von der Straße auf den Prüfstand und von dort in die Simulation. In der Mercedes-Benz AG werden Fahrzeugdynamik-Simulationen mit dem Programm FADYS durchgeführt. Dieses Programm dient ausschließlich zur Simulation von fahrdynamischen Zuständen und ist ein auf diese spezielle Aufgabe hin entwickeltes und optimiertes Programmsystem. Der modulare Aufbau des Programmes gewährleistet für den Berechnungsingenieur einen leichten Zugang zu den einzelnen Bausteinen und damit eine effiziente Art, die Modelle zu erweitern. Der Anwender geht dann von den vorhandenen Modellierungen aus und übernimmt bzw. erstellt die Eingabedatensätze für FADYS. Der Aufbau des Modells hat sich im Laufe seiner Entwicklung an den Aufgabenstellungen orientiert, das heißt die Modellierungstiefe sowie die Verfügbarkeit und Güte der benötigten Daten wurde berücksichtigt. Nachdem früher bei Fahrzeugsimulationen der Bereich des Truble-Shootings im Vordergrund stand, ist in der jüngeren Vergangenheit die HIL-Anwendung zunächst für nicht-echtzeitfähige Anwendungen und dann unter Berücksichtigung der Echtzeitbedingung hinzukommen. Eine solche Kopplung von Hardware und Software bietet zunächst den Vorteil, daß die Entwicklung der Steuergeräte selbst unterstützt wird. Diese Kopplung erlaubt aber auch Manöver wie Bremsen aus micron-split zuverlässig berechenbar zu machen und somit die Wechselwirkung zwischen Steuergerät und Achsen besser zu analysieren. Mit FADYS steht ein Simulationsprogramm für alle hier erwähnten Aufgabengebiete zur Verfügung. Als typische Beispiele für Off-Line Simulationen werden die Manöver stationäre Kreisfahrt und Bremsen in der Kurve vorgestellt. Um die Funktionsfähigkeit der HIL-Anwendung bei der On-Line Simulation zu zeigen, wurde ein ESP-Steuergerät (Elektronisches Stabilitäts Programm) als Hardware eingesetzt.
FADYS, ein komplexes Fahrzeugdynamikmodell für echtzeitfähige Hardware-in-the-Loop Anwendungen
FADYS, a complex handling simulation model for real-time hardware-in-the-loop applications
1996
13 Seiten, 9 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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