Beim Spritzen von Lack ist es nicht zu vermeiden, daß ein Teil des Lacks (sogenannter Overspray) nicht am Objekt haften bleibt. Ziel des vom Bundesforschungsministerium geförderten Projektes der Mercedes-Benz AG war deshalb die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Pkw-Basislack. Overspray aus Karosserie-Spritzkabinen wurde auf vier verschiedenen Wegen aus dem Kabinenwasser zurückgewonnen: durch Koagulierung mit anschließender Extraktion der Koagulate oder durch Stabilisierung und anschließende Aufkonzentrierung mittels Dünnschichtverdampfung, Ultrafiltration oder Elektrophorese. (Ein fünfter Weg, die direkte Verwendung von koaguliertem Flotat, ergab keinen Lack der gewünschten Qualität.) Nachteil des Weges über Koagulierung und Extraktion ist der anfallende lösemittelhaltige Sonderabfall. Dünnschichtverdampfung und Ultrafiltration nach Stabilisierung erwiesen sich als erfolgreich. Bei der Ultrafiltration ist die Kreislaufführung noch verbesserungsbedürftig. Nach der Elektrophorese hingegen ließ sich - möglicherweise wegen zu später Aufarbeitung - kein Lack aus dem Konzentrat herstellen. Als Recycling-Produkte wurden Wasserfüller, Motorenlacke und Achslacke hergestellt und geprüft. Als besonders wirtschaftlich erwies sich die Herstellung von Wasserfüller. Hierfür war Konzentrat aus dem Dünnschichtverdampfer die beste Voraussetzung. Motorenlack ließ sich sowohl nach Ultrafiltration als auch nach Dünnschichtverdampfung herstellen. Es bewährte sich eine Mischung aus 30 % Wasserbasislack und 70 % Originalmotorenlack. Als Achslack waren Recycling-Produkte nicht geeignet.
Recycling von Overspray bei der Automobillackierung
1996
7 Seiten
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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