Es wird über die einjährige Praxisbewährung des Karosserie- und Reparaturkonzepts der Aluminiumkarosserie des Audi A8 berichtet. Die Karosserie ist ein Käfigskelett aus Strangpreßprofilen mit Gußknoten, an das die Anbauteile genietet, geschraubt oder geklebt werden. Die Rahmenstruktur wird nur bei einem von 100 Unfällen beschädigt. Das Crashverhalten der Al-Karosserie ist gleichwertig dem von Stahlkarosserien, die die höchsten Sicherheitsanforderungen erfüllen (Bewertung des TÜV Bayern und der ASA). Die ursprüngliche Schadenseinstufung durch die Versicherer mußte nicht geändert werden. Die Schadenskosten blieben im geschätzten Rahmen. Grundsätzlich liegen sie niedriger als bei einem vergleichbaren Schaden an einer Stahlkarosserie. Bei Reparaturen entfällt vor allem der Einsatz der Richtbank. Es können fertig lackierte Teile benutzt werden, so daß Abdeck- und Reinigungsarbeiten entfallen. Als Beispiel wird ausführlich die Behebung eines Schadens beschrieben, bei dem folgende Teile erneuert werden mußten: Stoßfängersystem vorne und hinten, vorderer rechter Kotflügel, beide rechte Türen, hinteres rechtes Seitenteil mit Radschale und Verstärkungsprofilen, ein Hinterachsquerlenker und Schweller und die vordere Kotflügelbank. Insgesamt ist Audi mit den Reparatur- und Werkstatterfahrungen der Aluminiumkarosserie so zufrieden, daß die Einführung eines weiteren Modells mit Aluminium-Karosserie geplant ist.
Alu nicht teurer als Stahl. Reparaturkonzept hat sich bewährt
Krafthand ; 68 , 20 ; 1318-1328
1995
9 Seiten, 12 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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