Bei der Deutschen Bahn AG ging 1991 der Trailerzug Road-Railer in Betrieb. Der Road-Railer Trailerzug ist ein bimodales System und eine dezentrale, kranlose Lösung. Zum Eingleisen fährt ein Sattelschlepper rückwärts seinen Trailer genau auf ein festgebremstes Drehgstell auf den Gleisen. Die Stützfüße des Trailers werden heruntergelassen, die Zugmaschine kann wegfahren, die Straßenachsen werden pneumatisch angehoben. Das nächste Zwischendrehgestell und der nächste Trailer werden an den stehenden Trailer herangefahren, gekuppelt und verriegelt. Ein Rückblick seit 1990 schildert das Erscheinen von Prototypen in verschiedenen europäischen Ländern und Initiativen zur Standardisierung und Sicherung der Kompatibilität seitens BIC/SGKV, der Europäischen Gemeinschaft (EU) und der UIC. Der Trailerzug bietet folgende Systemeigenschaften: höhere Produktivität durch geringeren Anteil an Totraum und Totlast, geringere Unterhaltskosten, geringere Energiekosten, größere Flexibilität beim Eingleisen und Ausgleisen, verbesserte ökologische Eigenschaften, Beschränkung auf Sattelauflieger und hohe Bahnbindung des Spediteurs. Der Trailerzug beinhaltet technische, kommerzielle und Investitionsrisiken, das Problem der Kannibalisierung und Risiken bei der Systemauswahl. Politische Starthilfen kamen von der EU. Erste Anwender sind die Bayerische Trailerzuggesellschaft (BTZ) und in England die Transport Development Group. Beide setzen das System Road-Railer ein. Die Perspektiven des bimodalen Systems werden anhand von Systementwicklung, Marktentwicklung, Trend zum dezentralen Terminal und bimodalen Relationen beschrieben.
Trailerzug - Quo vadis?
Trailer Train - Quo vadis?
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 43 , 7/8 ; 509-514
1994
6 Seiten, 8 Bilder, 5 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch