Vorbeschichtete Stahlbleche stellen einen wesentlichen Schritt zur weiteren Steigerung des Korrosionsschutzes, bei höchsten dynamischen Belastungen und Beschädigungen durch Steinschlag, dar. Zur Absicherung höchster Qualitätsanforderungen dienen neben den üblichen, meist genormten, Laborprüfverfahren aufwendige realitätsnahe Tests an kompletten Fahrzeugen. Nur durch Simulation unterschiedlicher Fahrzustände und klimatischer Bedingungen läßt sich das komplexe Zusammenwirken von Halbzeugeigenschaften und Verarbeitungsbedingungen ausreichend prüfen. Die Oberflächenveredelung erfolgt durh metallische Überzüge, durch organische Beschichtungen oder durch Duplex-Beschichtungen. Elektrolytisch veredelte Stahlbleche werden durch Deckschichtbildung und kathodische Schutzwirkung den Anforderungen in überdurchschnittlicher Weise gerecht. Rein organische Überzüge auf Stahl spielen im Karosseriebau nur eine Nebenrolle. Als Zielsetzung gilt der bewußte Einsatz verzinkter Stahlbleche zum Schutz von korrosiv hoch belasteten Stellen an der Fahrzeugkarosserie. Oberflächenveredelte Feinbleche werden in der Regel mit einer walzwerkseitigen Grundbeölung an die Automobilindustrie geliefert. Die Freigabe der Grundöle wird vom Automobilhersteller nach umfassender Untersuchung hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und Vermeidung von Gesundheitsrisiken erteilt. Im Preßwerk erfordert die Verarbeitung vorbeschichteter Stahlbleche generell höhere Sorgfalt, da, beginnend mit dem Platinenschnitt, stets die Gefahr einer Verschleppung loser Schichtpartikel besteht. Zur oberflächenschonenden Umformung von Feinblechen aus Aluminiumlegierungen haben sich kunststoffbeschichtete Werkzeuge bewährt.


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    Neues Korrosionsschutzkonzept. Einsatz organisch vorbeschichteter Bleche im Automobilbau

    Schnell,A. / Mercedes-Benz,Sindelfingen,DE | Kraftfahrwesen | 1999