Deutsche Fachleute mußten bei der Besichtigung von drei japanischen Automobilwerken, die Top-Class-Fahrzeuge fertigen, feststellen, daß die Lackierereien dieser Werke keineswegs schmucke, moderne Vorzeigebetriebe sind, sondern eher alte Anlagen mit einfacher Fördertechnik und aus der Sicht der Besucher mit veralteten Installationen. Eine Reinraumtechnik wurde überhaupt nicht vorgefunden. Die Anzahl der durch Schmutzeinflüsse verursachten Lackierfehler entspricht dem deutschen Standard. Durch Spotreparatur gewinnen die Japaner aber wirtschaftliche Vorteile. Produziert wird in drei Qualitätsklassen, wobei die für den Inlandsbedarf produzierten Kleinwagen den niedrigsten Qualitätsstandard aufweisen. Das Ziel der höchsten Klasse besteht darin, besser als die S-Klasse von Mercedes-Benz zu sein. Bei Mazda im Werk Hiroshima wurde zur Erreichung einer Top-Class-Lackierung ein neues Konzept realisiert, bei dem die Karosse nach der Klarlackapplikation um die Längsachse gedreht und in dieser Rotationsbewegung bis zum vollständigen Einbrennen belassen wird. Neu ist der Trend, die Kratzbeständigkeit mit hoher Chemikalienbeständigkeit in einem System zu verbinden. Bei der Harzchemie wird eine Kombination von blockierten Silanolen und Epoxiden mit Acrylaten favorisiert. Bei den Korrosionsschutzmaßnahmen war ein Trend zur generellen Verbesserung durch den Einsatz vorbeschichteter Bleche, der Erweiterung des Umfanges an Konservierungswachsen und von Elektrotauchlacken mit verbessertem Kantenschutz zu beobachten.
Japanische Automobillackierung, Anlagen und Materialien. Aktueller Stand der Technik
1992
5 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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