Von den Alternativtreibstoffen für Flugzeuge werden in Flüssigwasserstoff die größten Erwartungen gelegt. Unter Führung der Deutschen Airbus werden derzeit in Zusammenarbeit mit deutschen und russischen Partnerfirmen Konzepte und Einführungszenarien für Flugzeuge untersucht. Die Einführung eines neuen Treibstoffes in die Luftfahrt wird nicht weltweit zum gleichen Zeitpunkt geschehen, weil erhebliche Mittel für die Entwicklung von Flugzeug und Triebwerk sowie den Aufbau der erforderlichen Infrastruktur erforderlich sind. Der LH2-Entwurf soll auf einem konventionellen Großraumflugzeug basieren und mit möglichst geringem Modifikationsaufwand realisierbar sein. Das Basisflugzeug muß zudem noch ausreichend Streckungspotential haben, um das eingesparte Kraftstoffgewicht in zusätzliche Sitzkapazität umzusetzen. Aus den spezifischen Dichten und Heizwerten der Kraftstoffe läßt sich abschätzen, daß Flüssigwasserstoff ein etwa 4-fach größeres Volumen als Kerosin erfordert. Wegen der extrem niedrigen Temperaturen (-253 Cel) sind außerdem hochisolierte Drucktanks erforderlich, so daß konventionelle Flügeltanks nicht anwendbar sind. Es wurden daher Tankordnungen am Flügel, auf dem Rumpf und im Rumpf untesucht. Das Kraftstoffsystem ist für den kryogenen Treibstoff völlig neu zu entwickeln. Heutige Turbostrahltriebwerke können für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden. Eine besondere Bedeutung kommt der Triebwerksbrennkammer zu.
Einsatz von Flüssigwasserstoff im Luftverkehr
DKV-Tagung, 1992 ; 113-128
1992
16 Seiten, 10 Bilder, 10 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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