Bisher wurden die Räder von Schienenfahrzeugen paarweise durch eine Welle starr zum sogenannten Radsatz verbunden, da in der Vergangenheit durchgeführte Versuche mit Radsätzen, deren Räder sich frei gegeneinander drehen können, nicht positiv verliefen. Aufgrund neuerer Untersuchungen wurde jedoch aufgezeigt, daß Fahrwerke mit Einzelrädern leichter, laufstabiler, verschleißärmer sein können als herkömmliche Drehgestelle. In diesem Beitrag wird aufgrund dieser positiven Erkenntnisse über das daraus hervorgegangene Einzelrad-Doppelfahrwerk und die bisher erreichten Untersuchungsergebnisse berichtet. Dargelegt wird u.a. das Konzept des Einzelrad-Doppelfahrwerks (EDF). Ferner wird berichtet über die Funktionserprobung des EDF I, den Aufbau des Vorserienfahrwerkes EDF II sowie die lauftechnischen Erprobungen des EDF II. Alle bei den Fahrversuchen gewonnenen Meßwerte lassen die uneingeschränkte lauftechnische Tauglichkeit des EDF II selbst bei Geschwindigkeiten deutlich oberhalb seiner Auslegungsgeschwindigkeit von 330 km/h erkennen. Den nächsten wesentlichen Schritt stellen die Bremsversuche dar, mit denen Mitte 1990 begonnen wird. Nach Abschluß dieser Erprobung und Zulassung der Fahrwerke durch die DB soll in einem längeren Betriebsversuch Aufschluß über das Verschleißverhalten und die Tauglichkeit der Fahrwerke gewonnen werden.
Das Einzelrad-Doppelfahrwerk - Konstruktive Ausführung und erste Versuchsergebnisse
The independent-wheel bogie - Its design and first test results
ZEV, Glasers Annalen + DET, Die Eisenbahntechnik ; 115 , 1/2 ; 37-41
1991
5 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle, 5 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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