Etwa 6000 Offshore-Plattformen fördern weltweit Erdgas und Erdöl aus Lagerstätten unterhalb des Meeresbodens. Die Frage ihrer Entsorgung nach der Stillegung wird hier diskutiert. Allein in der Nordsee stehen rund 400 Stahlplattformen mit einem Gesamtgewicht von 3,7 Millionen t. Zudem stehen dort 25 Meeresbauten mit insgesmt 8,7 Millionen t Stahlbeton. Vorgestellt werden die Grundkonstruktionen (stählerne Jacket-Plattformen, Schwerkraftplattformen aus Beton und Stahlbeton, mit Spannseilen verankerte Halbtaucher). Sie sind für den jeweiligen Standort konzipiert und deshalb bei Stillegung an anderen Orten nicht wiederverwertbar. Erörtert werden Möglichkeiten der Entsorgung. Diese konzentrieren sich auf Verbleib des kompletten Systems am Standort, Teilrückbau bis zu einer vorgegebenen Tiefe unter Meeresniveau sowie vollständigen Rückbau. Die entsprechneden Erwägungen wurden unter ökonomischen wie auch unter ökologischen Gesichtspunkten getroffen. Im einzelnen wird die technische Umsetzung des Rückbaus und der Entsorgung behandelt, die ähnlich aufwendig wie der Bau der Offshore-Anlage ist. Dargestellt werden die Positionen der Bundesregierung für internationale Verhandlungen. Danach ergibt sich, daß die Landentsorgung (Ausnahme massive Betonstrukturen) die ökologisch sinnvollste Variante für Förder-Plattformen im Schelfbereich ist. Sie ist meist technisch durchführbar und auch ökonomisch zu vertreten. Bei künftig zu bauenden Offshore-Anlagen sollten entsprechende Vorkehrungen für eine Entsorgung getroffen werden.
Entsorgung von Offshore-Anlagen
Decommissioning and disposing of offshore oil and gas installations
Spektrum der Wissenschaft ; 1 ; 74-83
1998
8 Seiten, 7 Bilder, 5 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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