Nach einer Abgrenzung des Verkehrsablaufs der Straßenbahnen von U-Bahnen und S-Bahnen wird die spezielle Methode zur 'Berechnung des Energiebedarfs aus der Zugförderungsarbeit und den Verlusten' vorgestellt. Dabei wird ein mittlerer Einfluß unterschiedlicher Faktoren, bezogen auf den Haltestellenabstand, angenommen. Bei der Auslegung der Bahnstromversorgungsanlage geht man dann von einem berechneten spezifischen Energiebedarf in Wh je tkm, der auf die Sammelschiene der Gleichspannungsschaltanlage im Unterwerk bezogen wird, und der Transportweite in km auf der zu berechneten Strecke aus. Die für den Verkehrsablauf der Straßenbahn typischen Behinderungen durch den Individualverkehr werden durch eine fiktive Verkürzung des Haltestellenabstandes energetisch ersetzt. Bei der Energiebedarfsermittlung aus der Zugförderungsarbeit und den Verlusten werden die Formeln für folgende Energieanteile angegeben: (1) Zugförderungsarbeit bei der Überwindung der Bewegungswiderstände, (2) beim Bremsen umgesetzte kinetische Energie und (3) Verluste bei der Anfahrt. Der nach der Methode der Zugförderungsarbeit berechnete arithmetische Mittelwert des Stromes bildet die Grundlage zur Ermittlung der zu erwartenden Spitzenbelastung für die Bezugszeiten 15 min, 1 min und 10 s. Um die Auswirkungen einzelner Faktoren auf den Energieverbrauch ermitteln zu können, wurden umfangreiche Messungen auf Straßenbahnzügen im Linienverkehr durchgeführt. Die Ergebnisse der Messungen lieferten verbesserte Ausgangsdaten für die Berechnung des Energiebedarfs nach der beschriebenen Methode, beispielsweise mittlere Anfahrbeschleunigung, mittlere Bremsverzögerung oder Bremseinsatzgeschwindigkeit.
Dimensionierung von Energieversorgungsanlagen für Straßenbahnen bei gestörtem Verkehrsablauf
Sizing of tram power supply systems under traffic disturbance conditions
Elektrie ; 48 , 11/12 ; 462-467
1994
6 Seiten, 4 Bilder, 20 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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