Bei der Wartung von Lokomotiven mit gleichartigem Hohlwellenantrieb wurden an Radsätzen Vergrößerungen des Spurmaßes durch Verdrehung und Verschiebung der Radscheiben gegenüber den Radsatzwellen festgestellt. Als Ursache wurde ein Versagen des Presssitzes aufgrund hoher dynamischer Belastungen bei besonderen Streckenverhältnissen vermutet. Solche Belastungen werden bei der Auslegung der Radsätze nach DIN 7190, die von quasistatischen Belastungszuständen ausgeht, nicht berücksichtigt. Beim Hohlwellenantrieb wird das Antriebsmoment über Elastomer-Kegelringfedern auf die Radscheiben übertragen. Die Autoren entwickelten ein komplexes Mehrkörpersystemmodell mit elastischen Komponenten des Antriebsstrangs. Damit wurden die dynamischen Lasten im Längspressverband am Beispiel einer Referenzlokomotive untersucht. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei den durch veränderliche Reibverhältnisse am Rad-Schiene-Kontakt entstehenden Rollierschwingungen geschenkt. Als geeignet für die Modellierung von Schienenfahrzeugen und Rad-Schiene-Kontakten hat sich das MKS-Werkzeug SIMPACK erwiesen. Es zeigte sich, dass bestimmte Reibbeiwertverhältnisse zwischen Rädern und Schiene zu überhöhten Belastungen im Längspressverband zwischen Rad und Radsatzwelle führen. Weiterführende Untersuchungen werden die Feststellung der genauen Kegelringfederdämpfung und -steifigkeit zum Ziel haben. Diese Parameter sind entscheidend für die Dynamik des Antriebsstrangs der Referenzlokomotive.
Untersuchung des Längspressverbands Rad/Radsatzwelle einer Lokomotive unter dynamischen Einflüssen
2013
14 Seiten, 17 Bilder, 1 Tabelle, 8 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
Ueber die dynamischen Belastungen im Asynchron-Fahrantrieb einer Lokomotive
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|Untersuchung rollkontaktbedingter Triebstrangschwingungen einer vierachsigen Lokomotive
Kraftfahrwesen | 2011
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