Bei der AUDI AG ist die Kettentriebssimulation ein fester Bestandteil im Produktentwicklungsprozess. Durch ihr breites Einsatzspektrum werden die Dynamik, die Reibung und die Akustik von Kettentrieben bewertet. Für die Reibungsbewertung von Kettentrieben ist der gängige Reibungsansatz nach Coulomb zu ungenau, da v.a. die Kettengelenksreibung mit ihren niedrigen Relativgeschwindigkeiten fehlerbehaftet ist. Die Reibung wird stattdessen mittels einem separatem Postprozessor unter Verwendung von gemessenen Reibkennfeldern berechnet. Mit diesem Verfahren steigt die Genauigkeit der prognostizierten Reibung wesentlich gegenüber dem Coulomb'schen Reibansatz an. Dieses Verfahren berücksichtigt nicht die Rückwirkung der Reibung auf die Kettentriebsdynamik. Da die Reibmomente deutlich geringer als die dynamischen Kettentriebsmomente sind, ist der Fehler aber zu vernachlässigen. Die Modellierung von Kettentriebsmodellen erfolgt i.d.R. als freigeschnittenes Modell. Dadurch wird bewusst auf die Möglichkeit eines Gesamtmotormodells verzichtet. Der Vorteil liegt darin, dass das Kettentriebsmodell sehr detailliert aufgebaut und mit Messungen in einem vertretbarem Aufwand dynamisch abgestimmt werden kann. Die kurzen Simulationszeiten erlauben darüber hinaus den Einsatz von Optimierungssoftware.
Virtuelle Kettentriebsentwicklung bei der AUDI AG
2011
17 Seiten, 16 Bilder, 7 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Datenträger
Deutsch
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