Im Rahmen des Forschungsprojekts >RAN - RFID-based Automotive Network< wird am iwb (Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften) der TU München, (DE), eine RFID-basierte hybride Steuerungsarchitektur entwickelt, mit der die Vorteile einer zentralen und einer dezentralen Produktionssteuerung kombiniert werden sollen. Unter einer hybriden Steuerungsarchitektur wird ein kombiniertes Datenmanagement verstanden, bei dem produktspezifische Informationen (z.B. Qualitätsdaten) dezentral für die direkte Kommunikation mit Maschinen am Produkt mitgeführt und auftragsspezifische Informationen (z.B. Auftragsstatus) zentral in unternehmensinternen Datenbanken eines sogenannten Infobrokers hinterlegt werden. Eine zentrale Infrastruktur ermöglicht die gezielte Adressierung der entsprechenden Datenbanken (Repositories) und den standardisierten, überbetrieblichen Austausch der zentral gespeicherten prozessrelevanten Daten. Die hybride Steuerungsarchitektur nutzt die RFID-Technologie zum einen für die Erzeugung von echtzeitnahen Ereignisdaten, zum anderen für die dezentrale Speicherung von Daten. Insbesondere der Einsatz der RFID-Technologie ermöglicht es, automatisiert Daten in der Produktion zu erfassen und echtzeitnah den betrieblichen Planungs- und Informationssystemen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus können über am Produkt befestigte Transponder Daten direkt mit dem Produkt mitgeführt und zielgerichtet zur Prozesssteuerung herangezogen werden. Steuerungsrelevante Daten können mit Hilfe eines Infobrokers anderen Unternehmen im Netzwerk standardisiert und echtzeitnah bereitgestellt werden, sodass eine Datendurchgängigkeit über die gesamte Lieferkette gewährleistet wird. Dadurch sind eine Optimierung der netzwerkweiten Produktionsplanung und -steuerung sowie ein adaptives und robustes Störungsmanagement möglich. Bei dem deutschen Automobilzulieferer Keiper werden Fahrzeugsitze in hoher Variantenzahl und kleiner Losgröße gefertigt und Just-In-Sequence über Logistikdienstleister an mehrere OEM geliefert. In enger Zusammenarbeit mit Keiper hat das iwb ein RFID-basiertes hybrides Konzept zur unternehmensinternen Produktionssteuerung mit Anbindung an den Infobroker umgesetzt. Als dezentrales Steuerungselement wird jeweils ein RFID-Transponder an Sitzlehne und Sitzunterbau eingesetzt. Innerbetriebliche Planungs- und Informationssysteme, die echtzeitnah über den Infobroker mit aktuellen Ereignisdaten versorgt werden, dienen als zentrale Steuerungselemente. Über die Einbindung des Infobrokers steigt die Transparenz für nachgelagerte Logistikdienstleister.


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    Titel :

    Planung und Steuerung von Abläufen in der Automobilindustrie. Ein unternehmensübergreifender Ansatz


    Weitere Titelangaben:

    Approach for a cross-company planning and control of processes in the automotive industry


    Beteiligte:
    Reinhart, Gunther (Autor:in) / Engelhardt, Philipp (Autor:in) / Genc, Emin (Autor:in) / Niehues, Michael (Autor:in) / Ostgathe, Martin (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2011


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 21 Quellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch