In der Produktbeurteilung und für die Kaufentscheidung spielt für den Konsumenten, beispielsweise beim Kauf eines neuen Autos, neben den technischen Funktionen und Leistungsdaten die Oberflächenqualität eine zunehmend bedeutende Rolle. Der visuelle Eindruck der Oberflächen stellt einen entscheidenden Beitrag zum erzielten Produktwert dar. Dadurch gewinnt auch die Qualitätskontrolle glänzender und spiegelnder Oberflächen immer mehr an Bedeutung. Ziel einer mehrjährigen Zusammenarbeit der Micro-Epsilon Messtechnik GmbH (Ortenburg, D), des Instituts FORWISS der Universität Passau, des BMW Werks Dingolfing und der ATENSOR Engineering and Technology Systems GmbH (Steyr) im Rahmen des Kooperationsprojekts FORSO war die Entwicklung eines neuen optischen Messverfahrens für die Qualitätskontrolle spiegelnder Oberflächen in der Industrie, welches eine absolute Vermessung von Defekten erlaubt und eine hohe Sensitivität bei gleichzeitig kurzer Taktzeit bietet. Als Endanwender fungierte in diesem Projekt das BMW Werk Dingolfing, in dem die kompletten Modellreihen 5er, 6er und 7er lackiert werden. Mit dem entwickelten System können lokale Formmerkmale bezüglich ihrer 3D-Geometrie mit einer Genauigkeit im Bereich von wenigen Mikrometer und die komplette 3D-Geometrie des untersuchten Ausschnitts mit entsprechenden Genauigkeitsanforderungen rekonstruiert werden. Das in der Praxis mittlerweile eingesetzte Messprinzip basiert auf phasenmessender Deflektometrie. Dabei wird nicht die Oberfläche selbst untersucht, sondern deren optisch verzerrende bzw. intensitätsschwächende Wirkung, die sich im Spiegelbild eines bekannten Musters zeigt. Im Zusammenspiel mit Methoden aus der Flächenrückführung können nun in einer aus vier Robotern aufgebauten Zelle komplette lackierte Automobilkarossen im Takt der Fertigungslinie auf alle relevanten Fehlerarten hin inspiziert werden. Bei zahlreichen Belastungsversuchen konnten mit diesem System im Vergleich zur bislang visuell durch Auditoren durchgeführten Inspektion ausgezeichnete Resultate erzielt werden. Durch eine der Inspektion nachgeschaltete vollautomatische Markierung mit Robotern können sich die Mitarbeiter in der Endkontrolle der Produktion künftig ausschließlich auf die Nachbearbeitung der Fehlstellen konzentrieren. Weitere Einsatzgebiete dieses innovativen Messprinzips sind z.B. die Vermessung von Rattermarken auf Stahl oder Kunststofffolien, Vermessung von Welligkeiten und Defekten auf flachen oder auch gekrümmten Glasscheiben oder die Qualitätskontrolle von Komponenten für die Solarindustrie.


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    Titel :

    Schnelle 3D-Vermessung auf spiegelnden Oberflächen


    Beteiligte:
    Häusler, Kurt (Autor:in) / Kickingereder, R. (Autor:in) / Zimmermann, A. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2010


    Format / Umfang :

    11 Seiten, 12 Bilder, 4 Quellen


    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Datenträger


    Sprache :

    Deutsch




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