Die maximale Reichweite von Elektroautos hängt sehr stark von der abgerufenen Leistung der Nebenverbraucher wie zum Beispiel Klimaanlagen ab. Aus dieser Überlegung wurde im September 2009 gemeinsam von der TU Dresden, der FH Gießen und dem Bertrandt-Konzern das Projekt 'Energiegünstige Fahrzeugklimatisierung' ins Leben gerufen. Im Beitrag wird das entwickelte Konzept der 'Körpernahen Klimatisierung' vorgestellt. Der Grundgedanke dieses Konzepts basiert auf der Tatsache, dass ein kleinerer Raum mit geringerem Energieaufwand klimatisiert werden kann als ein großer. Deshalb soll auch nur ein geringer Bereich um den Körper des Insassen klimatisiert werden. Im Gegensatz zu aktuellen Lösungen verlagert sich das Klimazentrum vom Armaturenbrett oder der Instrumententafel auf den Fahrgast beziehungsweise in seine unmittelbare Nähe. Ein Vorteil liegt in der kurzen Reaktionszeit des Systems. Klimatisierte Luft soll aus dem Fahrzeugsitz, dem Sicherheitsgurt sowie der Seiten- und Türverkleidung strömen beziehungsweise abgesaugt werden. Durch ein neues, dezentrales Klimasystem sollen Energieverluste auf ein Minimum reduziert werden. Verkürzte Leitungen sorgen strömungs- und temperaturseitig für geringere Verluste. Eine bedeutende Rolle spielt die Dezentralisierung vor allem, wenn nur einzelne Bereiche klimatisiert werden müssen. Im Gegensatz zum herkömmlichen Verfahren werden dann die Baugruppen der nicht benötigten Bereiche einfach abgeschaltet.
Klimatisierung im Elektrofahrzeug
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 113 , 2 ; 118-123
2011
6 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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