Für ihr erstes Serienautomobil Megacity Vehicle plant die BMW Group erstmals den Bau einer modularen Fahrgastzelle aus CFK (kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff). Dieser Weg dient dazu, bis zu 300 kg an Gewicht einzusparen, das für die Batterien und Leistungselektronik benötigt wird. Das Fahrzeug soll 2013 auf den Markt kommen. Aus Kostengründen werden die Fasern in den USA produziert, wo die BMW Group zusammen mit der SGL Group ein Kohlenstofffaserwerk (Joint Venture) baut. In Deutschland sollen dann die Fasern zu CFK-Halbzeugen verarbeitet werden. CFK-Werkstoffe korrodieren nicht und sind gegenüber den sonst eingesetzten Metallen vielfach fester und steifer. Gegenüber Aluminium sind CFK-Werkstoffe 40 % leichter und gegenüber Stahl 80 % leichter. Auch Daimler engagiert sich in dieser Richtung. Innerhalb der kommenden drei Jahre sollen mit dem Kohlenstofffaserhersteller Toray Industries erste CFK-Bauteile gebaut werden. Das Rohgewicht aller Bauteile soll um etwa 10 % gesenkt werden, um Mehrgewicht durch zusätzliche Fahrzeugsicherheit, Komfort und alternative Antriebe zu kompensieren. Weltweit werden etwas 34000 t Kohlenstoffasern zur Produkten verarbeitet, was gegenüber 40 Mio t Primäraluminium sowie 1,3 Mrd t Stahl relativ gering ausfällt. Hauptgrund sind die Kosten, die Großserieneinsätzen von CFK bisher im Weg stehen. Kostensenkungspotenziale ergeben sich durch Automatisierung und durch das Verkleben vorgefertigter CFK-Module.
Kohlenstofffasern sollen Akkumasse kompensieren
VDI-Nachrichten ; 64 , 32/33 ; 19
2010
1 Seite, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Karbon soll E Autos attraktiv machen - Kohlenstofffasern
Kraftfahrwesen | 2012
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