Vor dem Hintergrund regional unterschiedlicher Marktanforderungen stellt TMD Friction seine neue Generation staubarmer Performance-Reibbeläge für den globalen Einsatz vor. TMD Friction beschreibt typische Eigenschaften und Wirkmechanismen des zu Grunde liegenden innovativen Belagkonzepts im Zielkonflikt der globalen Anforderungen an einen 'Weltbelag'. Dazu wurden europäische, ebenso wie amerikanische und asiatische Leistungs- und Komfortansprüche berücksichtigt. Darüber hinaus sollte der Belag die jeweils strengsten ökologischen Anforderungen einer jeden Marktregion übertreffen und vollständiges Recycling unterstützen. Über die genannten Leistungsmerkmale regionaler Märkte hinaus bietet das Belagkonzept mit einem neu entwickelten regenerativen Reibungsprinzip wesentliche Vorteile beim Belag und Scheibenabrieb. Es ermöglicht damit erhebliche Einsparungen hinsichtlich des Systemgewichts und trägt zur Verbesserung der CO2-Bilanz bei. Diese neue Generation staubarmer Performance-Reibbeläge basiert auf einem organisch gebundenen Vielstoffgemisch, aus dem in einem mehrstufigen Formgebungs- und Härteverfahren der Reibkörper hergestellt wird. In die Grundmatrix eingebettete armierende Metallfasern sorgen noch im Mikrometerbereich für hohe Zugfestigkeiten und schützen den Belag bei thermomechanischen Spannungen vor Überlast. Kautschuke verhelfen dem Reibbelag zu der erforderlichen Elastizität, ohne die eine optimale Anpassung an die Bremsscheibe nicht möglich wäre. Eine ausgewogene Kombination von Reibkörnern verschiedener Härteklassen und Größe sorgt im Zusammenspiel mit den eingesetzten Schmierstoffen für die richtige Balance zwischen Bremsperformance und Komfort. Ein neu entwickeltes tribologisches Konzept bewirkt einen sehr schonenden Umgang mit der Reibungsenergie und erlaubt eine deutlich gesteigerte Energienutzung über die gesamte Belaglebensdauer. Die Belagrezeptur ist so aufgebaut, dass ein Teil der beim Bremsen reagierenden Inhaltsstoffe zunächst auf die Bremsscheibe übertragen werden und dort einen so genannten Transferfilm bilden. Die Oberfläche des Belages reibt dann beim Bremsen nicht direkt gegen die Bremsscheibe, sondern gegen eben diesen Transferfilm. So wird die metallische Scheibenoberfläche vor zu starkem Abrieb geschützt und es fällt weniger Bremsstaub an. Um diesen Transferfilm möglichst lange zu erhalten, wird eine besonders feine Klasse Abrasivstoffe in Kombination mit einem eigens hierzu entwickelten Schmierstoffsystem in den Reibkörper integriert. Durch den Einsatz dieses Zinnsulfid-Schmierstoffkonzepts wird der Verzicht auf Antimonverbindungen ermöglicht.
Reibbeläge für moderne Bremssysteme
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 112 , 5 ; 352-357
2010
6 Seiten, 5 Bilder, 5 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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