Die Erhaltung der Leistungsfähigkeit der deutschen Seehäfen obliegt laut Seehafenaufgabengesetz dem Bund und den beteiligten Ländern. Der Nutzen von Seehafeninfrastrukturinvestitionen kommt jedoch zunehmend dem Hinterland zugute. Beim Nutzen muss man zwischen Steuereinnahmen und Beschäftigungseffekt unterscheiden und der Beschäftigungseffekt verlagerte sich bei einem kleinen Stadtstaat wie Bremen teilweise ins Hinterland. Die Hafeninfrastruktur befindet sich in staatlichem Eigentum, selbst privatisierte Einheiten unterliegen staatlicher Kontrolle. Die vom Umweltministerium mit einem Gutachten beauftragte Progtrans AG schätzte den Kostendeckungsgrad der staatlichen Hafeninfrastruktur auf nur 30 %. Der Betrieb eines Seehafens ist jedoch eine risikobehaftete unternehmerische Tätigkeit. Die deutschen Häfen konkurrieren miteinander und mit den Häfen von Nachbarländern. Der Autor stellt drei Alternativen zur Diskussion. Das Eigentum der Hafeninfrastruktur könnte auf Betreibergesellschaften übertragen werden. Die Betreiber würden allerdings die anfallenden Zusatzkosten auf die Kunden abwälzen. Man könnte stattdessen die Infrastruktur ganz oder teilweise an Dritte verkaufen (Kapitalfonds), doch dann müssten die Betreiber Rendite erwirtschaften und wieder würde die Nutzung für die Kunden(Reeder) teurer. Der Bund könnte aber auch Planung, Bau und Unterhaltung der wesentlichen Seehäfen im Einklang mit den Straßen und Wasserstraßen ins Hinterland übernehmen und die hoch verschuldeten Küstenländer im Rahmen der Föderalismuskommission finanziell entschädigen. Angemessene Mitsprache der Küstenländer wäre Voraussetzung für deren Einverständnis. Das Seehafenproblem ist demnach ein Argument für eine Föderalismusreform.


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    Titel :

    Chancen und Risiken eines nationalen Seehafenkonzepts. Versuch einer ökonomischen Bewertung


    Weitere Titelangaben:

    Chances and risks associated with a national seaport concept - an attempt of an economic appraisal


    Beteiligte:
    Stuchtey, Rolf (Autor:in)

    Erschienen in:

    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    4 Seiten, 2 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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