Den Preisknüllern bei den Billigfliegern zum Trotz wird Fliegen wieder teurer, dis Zeit der Schnäppchentickets läuft ab. Den Preisschock erleben Kunden schon jetzt, wenn heimlich für bisher Selbstverständliches Geld verlangt wird: von der Gepäckaufgabe bis zur Platzwahl im Flieger, einst kstenlose Serviceskosten jetzt, denn die Fluglinien, vor allem die Discounter, stecken aufgrund steigender Kosten im Überlebenskampf. Kannten die Flugdiscounter ihre Betriebskosten eigentlich bisher nur fallend, steigen deren Ausgaben jetzt erstmals auf breiter Front. Vor allem die Billigflieger müssen dies in Form höherer Preise an die Kunden weitergeben. Da der Transfer nicht vollständig gelingt, sinken die Gewinne der meisten Anbieter und die europäische Billigflugbranche muss sich neu ordnen. Eine Exklusivstudie der großen Luftfahrtdiscounter zeigt, dass der Wettbewerbskampf so hart wird, dass auch eine große Linie wie Air Berlin unter Druck geraten kann. Air Berlin will nach der DBA und der LTU bald auch die Condor übernehmen. Germanwings und Tuifly verhandeln über eine Fusion, ebenso wie Clickair und Vueling aus Spanien. Die verbleibenden fliegen in Nischenregionen oder vorwiegend für Reiseveranstalter. Nur wegen dieser gerignen Zahl an Wettbwerbern kann der Rest die Mehrkosten an die Kunden weitergeben. Die sog. Nebenumsätze liegen bei bis zu 8 Euro pro Passagier, alle Linien wollen sie in den nächsten 5 Jahren verdoppeln. Die Kosten für Gepäck, Check-in, Kerosinzuschlag sollen angehoben werden und für Leistungen, die bis heute kostenlos sind, wird Geld verlangt. Über das Yield-Management steuern die Airlines Kunden in leere Flieger und verkaufen gefragte Flüge möglichst teuer. Die Erfahrung mit den Reisegewohnheiten der Kunden treibt die Billigairlines dazu, mit Überbuchungen zu agieren. Dies lohnt sich, da die Entschädigungskosten geringer sind als die zusätzlichen möglichen Einnahmen.


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    Titel :

    Böse Überraschung. Billigflieger


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 10 ; 48-53


    Erscheinungsdatum :

    2008


    Format / Umfang :

    6 Seiten, 5 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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