Der Anstieg des Verkehrsaufkommens auf deutschen Straßen bedingt eine Reihe von negativen Phänomenen wie beispielsweise Staus, die einen volkswirtschaftlichen Schaden bedeuten, und etwa 2300000 Unfälle pro Jahr. Zusätzlich trägt der motorisierte Verkehr durch die Verursachung von CO2-Emissionen zur Belastung der Umwelt bei. Mit computergestützten Werkzeugen lassen sich die Effekte des Fahrzeugaufkommens reproduzieren und Maßnahmen zur Vermeidung und Abschwächung der negativen Wirkungen des Verkehrs entwickeln, testen und bewerten. Das Verkehrsflusssimulationsprogramm PELOPS ermöglicht eine Untersuchung des längsdynamischen Fahrzeugverhaltens und eine Analyse des Verkehrsablaufs. Alle Wechselwirkungen zwischen Fahrer, Fahrzeug und Verkehr können berücksichtigt werden. Programm-Schnittstellen ermöglichen den Aufbau komplexer Simulationsumgebungen im Fahrsimulator. PELOPS wurde in der Vergangenheit im Rahmen vieler Forschungs- und Industrieprojekte eingesetzt, zum Beispiel für die Untersuchung des Verkehrsablaufs am Hamburger Elbtunnel. Aufgrund einer Steigung im Tunnel haben viele Fahrer Ihre Geschwindigkeit unbewusst verringert und dadurch Stauwellen verursacht. Als Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrseffizienz wurde der Effekt von so genannten Lauflichtem untersucht. Diese stehen am Straßenrand und blinken mit einer Frequenz, die einer bestimmten Fahrgeschwindigkeit entspricht. Ist der Fahrer schneller unterwegs, scheinen die Lauflichter auf ihn zu zukommen, fahrt er langsamer, laufen die Lichter von ihm weg. Auf diese Weise wird der Fahrer unbewusst dazu gebracht, genau mit der vorgegebenen Sollgeschwindigkeit zu fahren. PELOPS kam auch vielfach für die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen zum Einsatz. So wurden unter anderem das als Adaptive Cruise Control bekannte Abstandsregelsystem, ein Kreuzungsassistent, ein Notbremsassistent und ein Spurwechselassistent im Rahmen von PELOPS entwickelt.
PELOPS macht das Fahren leichter
RWTH Themen ; 2 ; 52-55
2006
4 Seiten, 5 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
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