Die Aufgabe neuer Airbagsysteme ist es, die Situationen mit Hilfe geeigneter Sensoren zu erfassen und den Airbag abzuschalten bzw. einen 'Smart-Airbag' weniger aggressiv aufzublasen. Durch die Einführung dieser neuen Airbags kann das Aufblasverhalten nicht nur oben beschriebener Situationen, sondern auch dem Insassen und der Unfallschwere gemäß adaptiert werden. Hierzu werden speziell zur Innenraumüberwachung entwickelte Sensoren eingesetzt. Dazu gehören die heute schon in Serie befindlichen Sitzbelegungserkennungssysteme mittels Druckfolie, die teilweise mit einem Transpondersystem kombiniert auch noch passende Kindersitze erkennen können. Entwickelt und geforscht wird noch an weiteren Verfahren, die mit Hilfe von Kraft-, Druck-, Infrarot-, Ultraschall-, Video-, ISOFIX- oder kapazitiven Sensoren das Geschehen im Innenraum beobachten. Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens sollte deshalb eine Insassenlokalisierung zur Erkennung von dynamischen Out-Of-Position-Szenarien basierend auf einem bestehenden Insassenklassifizierungssystem realisiert werden. Durch diese zusätzlich gewonnene Information der Insassenverlagerung lässt sich feststellen, ob der Insasse bei einem Crash in den Aufblasbereich des Airbags eindringt und somit Out-Of-Position ist. Bisher war die Entwicklung neuer Verfahren zur Erhöhung der Insassensicherheit neben der Algorithmenentwicklung in der Regel auch mit dem Einsatz neuer Sensoren verbunden. Ein Beispiel hierfür ist die speziell für die Klassifizierung und Lokalisierung von Insassen entwickelte Videokamera, die im Innenraum des Kraftfahrzeuges verbaut wird. In dieser Arbeit wurde nun ein anderer Weg beschritten. Die geforderte Insassenlokalisierung konnte durch intelligente Verknüpfung bestehender Sensoren mittels eines neu entwickelten Algorithmus erreicht werden. Aus dieser Entwicklung gingen eine Patentschrift, eine Patentanmeldung und eine Erfindungsmeldung hervor. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neu entwickelte Verfahren eine dynamische 'Out-Of-Position'-Erkennung leistet, deren Vorteil vor allem auch in der kostengünstigen Realisierung liegt, da auf bestehende Sensoren zurückgegriffen wird. Dieses Plus an Sicherheit ist jedoch beschränkt auf Standardsitzpositionen des Insassen. So können z. B. 'Out-Of-Position'-Szenarien wie 'Beine auf dem Armaturenbrett' nicht erkannt werden. Dies wäre nur durch aufwändige und teure Zusatzsensoren, wie z. B. Videosensoren möglich.
Verfahren zur Lokalisierung eines Fahrzeuginsassen mit Hilfe eines Zustandsbeobachters
Localisatiom algorithmus of vehicle persons by aid of a state observer
2005
135 Seiten, Bilder, Tabellen, Quellen
Hochschulschrift
Deutsch
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