Auf der diesjährigen IAA fällt die Kluft zwischen preiswert und teuer, zwischen Edelkarosse und Billigheimer besonders eklatant ins Auge. Auf der einen Seite gibt es ein wachsende Zahl derer, die problemlos 50000 Euro und mehr für ein Fahrzeug auf den Tisch legen können und auf der anderen Seite wächst die Zahl derer, die sich ihre automobile Grundversorgung teuer ersparen müssen und die es immer häufiger zu Autos mit kleinem Preis und geringem Benzinverbrauch zieht. Die klassische Mittelklasselimousine verliert dementsprechend an Bedeutung. Die deutsche Automobilindustrie wird so von mehreren Seiten bedrängt: von unten durch billige Autos aus Fernost und Osteuropa, von oben greifen Toyota und Honda mit sparsamen Hybridautos oder modernen Dieselmotoren an. Verschärft wird die Lage durch stetig steigende Benzinpreise. In der Kostenklemme befinden sich vor allem die Massenhersteller Volkswagen, Ford und Opel. Der Zwang zum Sparen greift mittlerweile auf die traditionelle Kompaktklasse über. VW Golf und Opel Astra sowie Ford Focus leiden unter dem Preisdruck, manche verkaufen ihre Autos unter Kosten. Noch ist Deutschland mit 5.5 Millionen Autos nach den USA und Japan der drittgrößte Automobilproduzent der Welt, diesen Platz könnte Deutschland dieses Jahr an China verlieren. Experten erwarten, dass China 2005 bis zu 6 Millionen Fahrzeuge produziert. Bei VW sollen in den kommenden Jahren bis zu 10000 Stellen gestrichen werden. Trotzdem wird Deutschland als Produktionsstandort für Massenfahrzeuge womöglich zum Auslaufmodell, weil die Produktionskosten zu hoch sind. Deutschland kann als Produktionsstandort auf Dauer nur im Premiumsegment überleben. Erfolgreiche Hersteller im Premiumsegment wie Audi oder BMW haben die besseren Rahmenbedingungen geschaffen. Doch auch hier wird die Luft dünner, auch die Premiumhersteller spüren zunehmend die ausländische Konkurrenz.


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    Titel :

    Showdown am Boden


    Weitere Titelangaben:

    Automotive industry. Impressions from the IAA


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 37 ; 46-52


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 13 Bilder, 2 Tabellen



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch




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