Zur Bewertung des Fahrverhaltens eines Kraftfahrzeugs benutzt der Fahrer meist sehr subjektive Begriffe wie Komfort, Fahrspaß und Handling. Es gibt zwar Ansätze, diese Eigenschaften in Gütekriterien im Zeit- und Frequenzbereich mit Hilfe standardisierter Testverfahren zu erfassen, letztendlich kann das subjektive Fahrgefühl jedoch nur durch Testfahrten mit Prototypen erfasst werden. Mit Fahrsimulatoren, die über ein geeignetes Mensch-Maschine-Schnittstelle verfügen, können die Reglerkonzepte bereits in einem sehr frühen Entwicklungsstadium durch Simulation realitätsnah getestet werden. Aus diesem Grund wurden ein Force-Feedback-Lenkrad und eine Pedaleinheit mit einem echtzeitfähigen Gesamtfahrzeugmodell gekoppelt. Das Gesamtfahrzeugmodell ist unter Matlab/Simulink (The MathWorks Inc., Nattick, MA, USA) programmiert und besitzt eine modulare hierarchische Struktur, die die Anpassung an verschiedene Fahrzeugtypen möglich macht. Entwickelt wurde das Gesamtfahrzeugmodell in den letzten 10 Jahren durch Fahrversuche mit verschiedenen Fahrzeugen. Das gesamte Modell wird durch automatische Codegenerierung auf einer Echtzeithardware der Fa. dSpace aus Paderborn ausgeführt und kann anschließend mit dem Force-Feedback-Lenkrad und der Pedaleinheit vom Bediener gesteuert werden. Die Simulationsergebnisse werden online visualisiert oder zur Weiterverarbeitung unter Matlab aufgezeichnet. Als Beispiel wurde die Stabilisierung eines Fahrzeugs durch aktiven Lenkeingriff vorgestellt.
Einsatz echtzeitfähiger Gesamtfahrzeugmodelle für den Funktionsentwurf sicherheitskritischer Fahrerassistenz-systeme
2004
10 Seiten, 9 Bilder, 9 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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