Die Rabattschlacht in der Automobilindustrie hat jetzt auch die Oberklasse erreicht: Audi, BMW und Mercedes bieten ihren Kunden Rabatte an. Branchenkenner erwarten, dass die Premiumhersteller einen Teil ihrer Kapazitäten aus dem Markt nehmen müssen, um schnell vernünftige Renditen zu erzielen. Das lässt Produktionsdrosselungen und Kurzarbeit erwarten. Die Überkapazitäten bei BMW haben dafür gesorgt, dass das bald auslaufende Modell 520i zu Leasingraten in den Markt gedrückt wurden, die bis zu Hunderte Euro unter denen der Konkurrenz lagen. Auffallend hoch war mit 92 % auch die Zahl der gewerblichen Zulassungen. Bei Audi lag die Quote nur bei 76 %. Gerade bei den Leasingraten, die die Hersteller über ihre eigenen Finanzierungstöchter anbieten, wird vieles zugunsten der Kunden schön gerechnet. So boten in 2004 manche BMW-Niederlassungen den 7er-BMW zu Leasingkonditionen an, die unter denen vergleichbarer 5er Modelle lagen. Auch VWs Phaeton wird mit allen erdenklichen Mitteln gestützt, um den Wagen auf die Straße zu bekommen. Die Leasingfirmen erwarten zusätzliche Bewegung im Markt durch den neuen Passat, ein wichtiges Auto für das Flottengeschäft. Außerdem zielt er mit seinen Abmessungen klar auf die Kundschaft von 5er BMW und E-Klasse, obwohl deutlich preiswerter. Gleichzeitig schrumpfte das Segment, in dem 5er, E-Klasse und A6 um Kunden buhlen in Deutschland im ersten Quartal 2005 um 13.5 %. Die Premiumhersteller stecken in einem Dilemma: das Problem lässt sich mit Rabatten allein nicht lösen, denn wer unverfroren mit Nachlässen wirbt, riskiert einen Imageschaden. Die Kunst für die Hersteller besteht darin, Kaufanreize zu schaffen, die in besseren Zeiten unauffällig wieder zurückgefahren werden können.


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    Titel :

    Billig, chick, willig. Rabattschlacht


    Weitere Titelangaben:

    Automotive industry: Competition of Audi, BMW and Mercedes with discounts


    Beteiligte:

    Erschienen in:

    Wirtschaftswoche ; 18 ; 48-54


    Erscheinungsdatum :

    2005


    Format / Umfang :

    7 Seiten, 5 Bilder



    Medientyp :

    Aufsatz (Zeitschrift)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch