Bei Drehstrom-Hochleistungslokomotiven (Motorleistungen um 6,5 MW und Fahrmotor-Drehmomente > 6 kNm) bieten sich, abhängig von der verlangten Höchstgeschwindigkeit, Kardanhohlwellen- und Tatzlagerantriebe für die Übertragung der Motorleistung auf die Radsätze an. Fortschritte bei den Selten-Erd-Magneten erlauben jetzt aber auch die Realisierung von Direktantrieben ohne Getriebe mit permanenterregten Synchronmaschinen bei Lokomotiven im genannten Leistungsbereich mit folgenden Vorteilen: einfacher kostengünstiger Antrieb, kein Getriebeöl erforderlich, höherer Wirkungsgrad durch Entfall des Getriebes. Der Beitrag vergleicht einen vollabgefederten Kardanhohlwellen-Antrieb, einen unabgefederten Tatzlagerantrieb und un- oder teilabgefederte PM-Direktantriebe hinsichtlich der Kriterien Komplexität und Kosten, Radkraftniveau, Ratterschwingungen bei Kraftschlußhochausnutzung und Fahrmotor-Stoßkurzschluß miteinander. Als Fazit ergibt sich, daß kein Antrieb alle Vorteile auf seiner Seite vereint. Bei Geschwindigkeiten v > 160 km/h ist wegen des Radkraftniveaus ein vollabgefederter Kardanhohlwellen-Antrieb erforderlich. In Zukunft könnte das aber auch vollabgefederter Direktantrieb mit seinen günstigen Life-Cycle-Costs sein. Bei Geschwindigkeiten v < 160 km/h bieten sich teil- und unabgefederte Direktantriebe und Tatzlagerantriebe (insbesondere bei Kraftschlußhochausnutzung) an. Bei der Antriebsdimensionierung ist der Fahrmotor-Stoßkurzschluß ein wichtiges Kriterium.
Vergleich mechanischer Antriebskonzepte für Drehstrom-Hochleistungslokomotiven
Comparison of mechanical drive concepts for high power ac-traction locomotives
Elektrische Bahnen ; 102 , 11 ; 463-473
2004
11 Seiten, 14 Bilder, 2 Tabellen, 17 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Fahrzeugtechnik - Vergleich mechanischer Antriebskonzepte für Drehstrom-Hochleistungslokomotiven
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|Mechanische Antriebskonzepte fuer Hochleistungs-Drehstrom-Lokomotiven
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