Die Flensburger Schiffbau Gesellschaft (FSG) hat in einem groß angelegten Werftentwicklungskonzept das Ziel gesetzt, mittelfristig den Durchsatz bei gleicher Mannschaftsstärke zu verdoppeln. Ein wichtiger Punkt im Fertigungsbereich ist hierbei die Genaufertigung. Gelingt es, bei allen Fertigungsschritten enge Toleranzen einzuhalten, so ist eine weitgehend nacharbeitsfreie Produktion realisierbar. Vor allem im Bereich der Hellingmontage kommt dies zum Tragen, da dieser Fertigungsbereich in der Regel einen Engpass darstellt. Als erste Großinvestition im Rahmen des Werftentwicklungskonzeptes wurde die Paneellinie der FSG erneuert. Ziele bei der Realisierung waren hinsichtlich Leistung der verdoppelte Durchsatz bei gleicher Mannschaft und Wegfall der Arbeitsstationen (Anzeichenplatz, Portalmaschine). Genauigkeitsziel war eine Maßabweichung am fertigen Paneel >= 2 mm. Strategische Ziele waren die Verarbeitbarkeit von hochfesten Stählen bis 690 MPa Streckgrenze, die Fähigkeit zur Dünnblechverarbeitung und Produktneutralität. Als Amortisationszeit wurden 4 Jahre vorgegeben. Um diese Ziele zu erreichen, wurden unterschiedliche Konzepte entwickelt, die mit Simulationsmodellen bewertet wurden. Unter den Entscheidungskriterien Leistung, Genauigkeit, Strategie und Wirtschaftlichkeit für den Einsatz der Lage-Gegenlage Schweißtechnik fiel die Wahl auf das Zweiseitenschweißen. Um das geforderte Genauigkeitsziel zu erreichen, mussten im Vorfeld die beeinflussenden Größen für die Teile- und Paneelgenauigkeit ermittelt und zulässige Toleranzen festgelegt werden. Im weiteren Verlauf werden die genau gefertigten und mit allen Ausbränden versehenen Einzelplatten zu Plattenfeldern verschweißt. Mit Hilfe des Plattenpositioniersystems ist es möglich, den Schrumpf bzw. die Lageveränderung der Positionskreuze zueinander durch Differenzmessungen vor und nach der Schweißung zu bestimmen. Voraussetzung für schnelle Arbeitsabläufe auf dem Helgen sind Module, die ohne größere Anpassarbeiten mit den Nachbarmodulen verschweißt werden können. Zum Einsatz kommen 3D Koordinaten Laser und Infrarot Messsysteme, mit deren Hilfe Abweichungen von der Sollkontur erkannt werden können.


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    Titel :

    Werftentwicklung unter dem Gesichtspunkt der Genaufertigung


    Beteiligte:
    Payrebrune, J. de (Autor:in) / Dietze, J.U. (Autor:in) / Heinemann, M. (Autor:in) / Lengen, H. (Autor:in)


    Erscheinungsdatum :

    2002


    Format / Umfang :

    5 Seiten, 9 Bilder, 2 Quellen




    Medientyp :

    Aufsatz (Konferenz)


    Format :

    Print


    Sprache :

    Deutsch