Vergleicht man die Mobilitäts-Kenngrößen von Schweizern und Deutschen, fällt auf, das die Schweizer offensichtlich mehr zu Fuß gehen. Angesichts vergleichbarer Lebensbedingungen beider Länder scheint dies unwahrscheinlich, weshalb ein systematischer Vergleich der Erhebungsmethoden vorgenommen wird. Dabei zeigt sich, dass die Schweizer hoch aggregierte nationale Kennziffern zum Verkehrsaufkommen zu bieten haben, die sich auf eine repräsentative Anzahl von Befragten (über 29400) und den Verlauf eines ganzen Jahres stützen. Die Erhebung erfolgt nach dem als zuverlässig geltenden Verfahren des Mikrozensus. Vier Mobilitätskennziffern werden differenziert: mittlere Tagesdistanz, mittlere Unterwegszeit, mittlere Anzahl Wege und mittlere Anzahl Etappen (Verkehrsmittelwechsel). Letztere ist in Deutschland gar nicht in Gebrauch, was eine der Ursachen für den scheinbar geringeren Anteil der Fußwege bei den Deutschen ist. Denn Fußwege sind naturgemäß verhältnismäßig kurz. Da in Deutschland das hauptsächlich verwendete Verkehrsmittel pro Weg abgefragt wird, fallen Fußwege vom/zum Auto/Bus/Bahn weg. Davon abgesehen sind die von der Universität Karlsruhe mit nur 1887 (allerdings über 10 Jahre) befragten Menschen erhobenen Daten nur geringfügig anders als die der Schweiz. Damit wird deutlich, dass das Schweizer Verfahren der Definition von Etappen eine realistischere Abbildung des tatsächlichen Verhaltens ermöglicht.
Gehen die Schweizer mehr zu Fuß als die Deutschen? Vergleich von Mobilitätskenngrößen zwischen der Schweiz (2000) und Deutschland (1998)
Comparison of mobility indicators between Switzerland and Germany
Internationales Verkehrswesen ; 54 , 10 ; 470-474
2002
5 Seiten, 6 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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